Bochum. Weitmar-Mark soll attraktiver werden. Neue Geschäfte, mehr Veranstaltungen: Das haben die Geschäftsleute aus dem Bochumer Stadtteil vor.
In Weitmar-Mark hat sich in den letzten Jahren vieles verändert – und nicht immer zum Positiven. Erst lähmte die Pandemie das Geschäft, dann schnitt eine Dauerbaustelle das Viertel monatelang vom Verkehr ab. Nun aber herrscht Aufbruchsstimmung: Mit der neuen Werbegemeinschaft „Weitmar-Mark, ein Kreis verbindet“ wollen die Geschäftsleute den Stadtteil wieder attraktiv machen.
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„Nur als Gemeinschaft können wir etwas bewegen“, sagt Bastian Walter von Korth Brillen, eines der Gründungsmitglieder. Gemeinsam mit Sabine Mallach-Mengel, der Inhaberin des Concept-Stores „Blickfang“, und sechs weiteren Geschäftsleuten wurde die Initiative ins Leben gerufen. Seitdem ist die Gruppe gewachsen.
Bochumer Geschäftsleute nehmen ihren Stadtteil selbst in die Hand
Die lange Zeit des Stillstands hat Spuren hinterlassen. „Niemand hat sich so recht verantwortlich gefühlt“, erinnert sich Mallach-Mengel. Mit der Gründung der Werbegemeinschaft will sie ein neues Kapitel aufgeschlagen. Bereits die ersten Aktionen zeigen, was möglich ist: Im August feierte Weitmar-Mark die Eröffnung des neuen Kreisverkehrs mit einem großen Stadtteilfest. Organisiert hatte die Werbegemeinschaft dafür Live-Musik und ein buntes Programm für Klein und Groß.
Ein weiteres Highlight ist die neue Winterbeleuchtung, die pünktlich zur Adventszeit zwei Bäume am Kreisverkehr in stimmungsvolles Licht taucht. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Mallach-Mengel, dankbar, für die Unterstützung, die die Gemeinschaft auch von Bochum Marketing und aus dem Bochum-Fonds erhalten habe.
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Die Händler hoffen auch langfristig, gemeinsam mehr zu bewirken als einzeln. Außerdem könnten sie so auch leichter Fördergelder für den Stadtteil beantragen und größere Projekte umsetzen – etwa die Anschaffung der Winterbeleuchtung wäre anders vermutlich gar nicht zustande gekommen. „Wir wollen Weitmar-Mark zu einem Ort machen, an dem sich die Menschen gerne aufhalten“, erklärt Sabine Mallach-Mengel, für die die Arbeit in der Werbegemeinschaft daher eine Herzensangelegenheit ist.
Händler aus Weitmar-Mark wollen ihre Kunden zurückgewinnen
„Uns sind in den vergangenen Jahren viele Kunden in andere Statteile abgewandert. Das wollen wir wieder ändern“, sagt die Ladenbetreiberin. Sie und die anderen Geschäftsleute der Werbegemeinschaft sind überzeugt: Wenn der Bedarf der Kunden besser gedeckt wird, stärkt das den gesamten Stadtteil. Deshalb versuchen sie neben regelmäßigen Stadtteilfesten Lösungen für fehlende und leerstehende Geschäfte zu finden und das Angebot in Weitmar-Mark erweitern.
„Ein Metzger fehlt uns hier noch“, sagt Mallach-Mengel. Auch ein Blumenladen sei ein lang gehegter Wunsch vieler Anwohner, betont Susanne Kammer. Walter ergänzt: „Für Frauen gibt es hier schon einige Angebote, aber ein Herrenmodegeschäft fehlt hier auch noch.“
Eine Lösung suchen sie derweil auch für ein Dauerthema in Weitmar-Mark: den geplanten Neubau eines Edeka-Supermarkts an der Karl-Friedrich-Straße. Schon seit Jahren werde über das Projekt diskutiert, von Stadtseite aus gebe es grundsätzlich grünes Licht, doch trotzdem habe es in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte gegeben. Dabei sei die Notwendigkeit unbestritten: „Uns fehlt ein Supermarkt mit Vollsortiment und Frischetheke“, sagt Mallach-Mengel.