Bochum-Wattenscheid. Der Leither Bach in Bochum-Wattenscheid wird fast fünf Jahre später fertig als geplant. Woran das liegt und was eine Insolvenz damit zu tun hat.

Der Leither Bach soll naturnaher gestaltet werden. Schon seit 2019 laufen dafür Arbeiten in Wattenscheid – und sie sind noch immer nicht abgeschlossen. Hintergrund ist die Insolvenz des Planungsbüros.

Mit dem Vorhaben am Leither Bach sei das Planungsbüro „Reinhardt Beck GmbH & Co. KG“ beauftragt gewesen. Dieses ist im November 2023 insolvent gegangen, „weitere Bauabschnitte verzögern sich“, erklärt die Stadt Bochum.

Leither Bach in Bochum-Wattenscheid wird teurer als zunächst geplant

Neben den Verzögerungen hat das weitere Folgen: „Grundsätzlich ist aufgrund der aktuellen Preisentwicklungen mit einer Kostensteigerung der Maßnahme zu rechnen. Auch der Wechsel des Planungsbüros (erneute Einarbeitung in das Projekt) wird voraussichtlich zu einem Mehrkostenaufwand führen“, heißt es aus dem Tiefbauamt der Stadt Bochum.

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Die Emschergenossenschaft will durch eine Umgestaltung des Emschergebietes den Schwarzbach und seine Nebengewässer ökologisch verbessern. Dazu gehört auch der Leither Bach, der entflochten und naturnaher gestaltet werden soll. Dieser entspringt im Essener Ortsteil Leithe und hat seinen weiteren Verlauf im Bereich der Stadtgrenze zwischen Bochum und Essen, bevor er auf Gelsenkirchener Stadtgebiet in den Schwarzbach mündet.

Für den Gewässerabschnitt zwischen dem Bahndamm südlich der A40 bis hin zur sogenannten Genossenschaftsgrenze im Bereich Kemnastraße ist die Stadt Bochum für den Leither Bach zuständig, also gewässerausbau- und unterhaltspflichtig. Es handelt sich um eine Länge von rund 800 Metern.

Arbeiten am Leither Bach verzögern sich

Ursprünglich sollten die Bauarbeiten Ende 2019 beginnen und Ende 2021 abgeschlossen sein, so geht es aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung von Mitte 2019 hervor. 4,3 Millionen Euro plante das Tiefbauamt damals insgesamt ein. 2,18 Millionen Euro davon für den Gewässerausbau, 1,73 Millionen Euro für den Bau des sogenannten Qmax-Kanals. Über diesen soll das Mischwasser abgeleitet und das Rein- und Regenwasser in das neu gestaltete Gewässer geführt werden.

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Der erste Bauabschnitt ist bereits abgeschlossen. Die Stadt teilt in der aktuellen Antwort der Verwaltung mit, dass der Bau des Qmax-Kanals weniger gekostet hat, als zuvor geplant. Das heißt: Obwohl die Kosten aufgrund der Insolvenz des bisherigen Planungsbüros steigen werden, stünden „für die weitere Umsetzung der Maßnahme nach aktueller Planung ausreichend Mittel, trotz steigender Preise, zur Verfügung“.

Bis die Arbeiten vollständig abgeschlossen sind, wird es noch rund zwei Jahre dauern. Als Endtermin wird derzeit Oktober 2026 prognostiziert.

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Kein Abwasser mehr im Leither Bach: Unterirdisches Kanalsystem seit Ende 2021

Bereits in den vergangenen Jahren hat der Leither Bach auf einer Strecke von vier Kilometern ein neues unterirdisches Kanalsystem erhalten, wodurch er seit Ende 2021 frei von Abwasser ist. Darüber informiert die Emschergenossenschaft. Für die Anwohnerinnen und Anwohner bringe die Baumaßnahme mit einem Gesamtvolumen von knapp 55 Millionen Euro ein großes Stück an Lebensqualität zurück, durch den Fluss fließe kein Schmutzwasser mehr. Durch die naturnahe Umgestaltung sollen künftig auch verschiedene Lebewesen am Leither Bach einen neuen Raum zum Ansiedeln finden.