Leithe. . Die Emschergenossenschaft baut das Kanalsystem und renaturiert den Bach. Derzeit wird das komplette Gelände auf Kampfmittel im Boden untersucht.
Der Leither Bach wird renaturiert. Bis etwa Ende 2020 baut die Emschergenossenschaft unterirdische Abwasserkanäle und einen Stauraumkanal zur Regenwasserbehandlung. Die Kosten werden auf rund 63 Millionen Euro beziffert. Ziel ist die Trennung von Abwasser im Kanal und sauberem Wasser im oberirdischen Bachlauf.
Der Leither Bach soll zur natürlichen Oase
Noch vor wenigen Monaten eher ein kleiner Bachlauf, der seinen Weg Richtung Norden nimmt, ist das Gelände zwischen Kemna- und Krayer Straße in Leithe und in Gelsenkirchen-Süd jetzt eine Großbaustelle. „Der Leither Bach soll zur natürlichen Oase mit begrünten Ufern werden“, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. „Wenn der Kanal und der Leither Bach fertig sind, ist das ein Naturidyll.“
Stauraumkanal mit 25 Schachtbauwerken
Ein Stauraumkanal mit 25 Schachtbauwerken entsteht an der Hattinger Straße auf Gelsenkirchener Gebiet. Der Hauptkanal wird 1,8 Kilometer lang und bis zu 13 Metern tief sein. Ein weiterer etwa zwei Kilometer langer Kanal transportiert Abwasser aus dem Schwarzbach in Richtung Leither Bach. Mit Hilfe der Stauraumkanäle und der Regenwasserbehandlungsanlagen führen die Gewässer dann weitestgehend sauberes Wasser, die Abwasserkanäle und die Kläranlagen werden entlastet.
Sicherheit geht vor
Derzeit, so Abawi, „werden die eigentlichen Kanalbau- und Renaturierungsarbeiten noch vorbereitet. Eine sehr wichtige und zeitintensive Maßnahme ist die Suche nach Kampfmitteln, sprich alten Fliegerbomben.“ Die gesamte Emscherzone sei im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert worden. „Insofern wird das komplette Gelände Stück für Stück abgesucht. Sicherheit geht vor.“ Mit einer Baumaschine wird entlang des Bachs auf einer Länge von zwei Kilometern tief in die Erde gebohrt, um sicherzustellen, dass im Boden keine Kampfmittel liegen.
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Alte Karten der Alliierten
Abawi: „Die Sondierung verläuft sehr engmaschig. Bisher haben wir nichts gefunden.“ Der Suche zugute kämen die alten Karten der Alliierten, die der Bezirksregierung Arnsberg vorliegen. Abawi: „Hier können wir Verdachtsflächen herausfinden.“ Es werde so tief gebohrt, wie später die Kanalrohre verlegt würden. Diese Arbeiten nähmen viel Zeit in Anspruch. Doch, so meint der Wasserwirtschaftsverband mit Sitz in Essen, seien die Sondierungsarbeiten in etwa zwei Wochen abgeschlossen, dann könne mit dem Rohrvortrieb begonnen werden.
Bäume sind gefällt und Wiesenflächen geschottert
Die übrigen Vorarbeiten, die nötig sind, um das Baufeld freizumachen, seien zum Großteil bereits erledigt. Bäume wurden gefällt und Wiesenflächen zum Teil geschottert. Auch die Baustellen-Zu- und Abfahrten sind hergerichtet.