Bochum-Mitte. Sie ist technisch auf dem neuesten Stand, soll sehr nachhaltig sein: Bochums neue Trockentoilette. Wie sieht sie aus? Wie riecht es? Ein Check.
Fast schon unscheinbar steht sie da, am Rande der Schmechtingwiese an der Freiligrathstraße: Gegenüber dem Spielplatz ist seit vergangener Woche Bochums erste Trockentoilette geöffnet. Es handelt sich um eine nach den neuesten technischen Standards entwickelte barrierearme WC-Kabine, bei der keine Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom notwendig sind.
Ein kurzer, gepflasterter Weg führt Besucherin oder Besucher – es handelt sich um ein WC für alle Geschlechter – in das schwarz-weiße und rechteckig Gebäude. Hinter der Tür verbergen sich die Toilette, ein Urinal, das Waschbecken sowie ein Wickeltisch. Der Geruch in der Anlage ist neutral, es stinkt nicht, so wie man es von manch einer öffentlichen Toilette kennt. Und auch so ist es sauber. Einziger Nachteil beim Besuch am Montagmorgen: Beim Betätigen des Knopfes am Waschbecken fließt kein Wasser, zumindest gibt es aber Desinfektionsmittel.
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Neue Trockentoilette in Bochum wird zwölf Monate lang getestet
Im Zuge des Projektes „Bochums stille Örtchen“ hat die Stadt Bochum eine Trockentoilette in der Grünanlage Schmechtingwiese installieren lassen. Diese moderne WC-Anlage soll für zwölf Monate getestet werden. Bewährt sie sich, wird die Stadtverwaltung prüfen, ob solche „Plumpsklos“ an weiteren naturnahen Standorten, wie z. B. an der Badestelle in Bochum-Dahlhausen oder am Ümminger See, aufgestellt werden.
Durch die ausführende Firma werde eine Versorgung mit Verbrauchsmaterial, die tägliche Reinigung (drei- bis viermaliges Aufsuchen der Anlage pro Tag) sowie eine regelmäßige Entsorgung und Wartung gewährleistet. WAZ-Leserin Constanze Burger lobt das Aufstellen einer Trockentoilette auf der Schmechtingwiese. Zuvor, so schreibt sie, mussten die zahlreichen Wochenendbesucher ihre Notdurft bislang im Gebüsch verrichten müssen. „Ein untragbarer Zustand.“
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Was ist das für eine Toilette? Erklärung an der Außenfassade
An der Fassade der Toilette sind Schaubilder mit erklärendem Text angebracht. Diese beantworten zum Beispiel die Frage: Was ist das für eine Toilette? Es folgen mehrere Erklärungen, unter anderem diese: Ein „Trennförderband der Toilettenkabine trennt mithilfe der Schwerkraft die festen Bestandteile von den flüssigen. Dabei wird wie gewohnt die ,Toilettenspülung‘ betätigt (...). Durch diese Trennung wird einerseits der Geruch enorm reduziert, andererseits ist dies auch Voraussetzung, um später beide Stoffe in ein Recycling zu überführen.“
Die Beschriftung ist in deutscher und englischer Sprache. Das sorgt für etwas Unmut. „Es ist mir gänzlich unverständlich, dass es keinen entsprechenden Text für unsere türkischen und/oder arabischen Mitbürger in deren Landessprachen gibt, sind sie es doch, die sich an den Wochenenden mehrheitlich auf dem Areal der Schmechtingwiese tummeln, grillen, spielen und chillen“, sagt Konstanze Burger.
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Warum es keine Beschriftung in arabischer Sprache gibt
Dazu erklärt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion: Die auf der Außenfassade angebrachte Beschriftung in Deutsch und Englisch soll vor allem über die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Eco-Toilette informieren. Die Beschriftung der Außenfassade stelle in dem Sinne keine Gebrauchsanweisung dar, auch kann ja davon ausgegangen werden, dass der Großteil der Menschen eine der beiden Sprachen verstehe, so Sprecher Peter van Dyk.
Für den Fall, dass für einzelne Benutzer erläuternde Hinweise erforderlich sein sollten, gibt es im Innenraum der Trockentoilette Beschriftungen der einzelnen Funktionselemente, die jeweils zusätzlich mit einem eindeutigen Piktogramm versehen seien, sodass auch Menschen, die nicht lesen könnten, sofort wüssten, was gemeint ist.
Van Dyk: „Vor diesem Hintergrund sieht die Projektleitung Beschriftungen in weiteren Sprachen als nicht unbedingt erforderlich an. Gleichwohl wird die Projektleitung noch einmal auf den Lieferanten zugehen, um auszuloten, was sinnvollerweise noch ergänzend getan werden kann.“