Bochum. Das Opfer einer brutalen Attacke im Bochumer Hbf hat seine Verletzungen nicht überlebt. Ein 21-Jähriger sitzt in U-Haft. So geht es weiter.
Nach einem Gewaltakt am Bochumer Hauptbahnhof ist das Opfer inzwischen gestorben. Der 38-jährige Mann, der überfallen worden war, erlag am Montag seinen Verletzungen. Das gab jetzt Oberstaatsanwalt Andreas Bachmann auf WAZ-Anfrage mit. Die Kripo hatte nach dem Vorfall eine Mordkommission eingesetzt, weil sie von einem versuchten Tötungsdelikt ausging. Dieser Verdacht sei durch eine Obduktion, die direkt nach dem Tod des Opfers vorgenommen wurde, auch bestätigt, so Bachmann weiter.
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Das Verbrechen ereignete sich nach Polizeiangaben in der Nacht zu Freitag (26.) gegen 1.15 Uhr in einer Ecke der Gepäckaufbewahrung, an den Schließfächern. Dort schlief der 38-Jährige, ein Mann aus Rumänien ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Ein 21-jähriger Mann aus Lünen soll ihn angesprochen und dann ganz massiv auf ihn eingetreten und -geschlagen haben. Wie Polizeisprecher Marco Bischoff der WAZ sagte, wurden der Kopf und der Körper getroffen.
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Ein unbeteiligter Zeuge rief den Notruf. Der 38-Jährige wurde mit Notarzt und Rettungskräften in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte beschrieben seinen Zustand von Anfang an als kritisch. Der mutmaßliche Täter flüchtete, konnte aber bei einer sofort eingeleiteten Fahndung an einem Bahnsteig des Hauptbahnhofs gefasst werden. Er leistete laut Polizei keinen Widerstand.
„Das Verfahren wird nunmehr wegen vollendeten Mordes (Mordmerkmale der Heimtücke und des niedrigen Beweggrundes) geführt.“
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde er noch am Freitag einem Haftrichter vorgeführt. Zunächst lautete der Haftbefehl auf versuchten Mord. Das habe sich nach der Obduktion geändert, so Oberstaatsanwalt Bachmann. „Das Verfahren wird nunmehr wegen vollendeten Mordes (Mordmerkmale der Heimtücke und des niedrigen Beweggrundes) geführt.“ Offenbar wurde das Opfer im Schlaf angegriffen und lebensgefährlich verletzt.
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Das Tatmotiv ist weiterhin vollkommen unklar. „Weitere Einzelheiten können wegen der noch andauernden Ermittlungen nicht mitgeteilt werden“, sagt Bachmann.
Polizei Bochum sucht Zeugen von der Tat – auch ganz bestimmte
Um bei diesen Ermittlungen voranzukommen, werden nun Zeugen von der Tat gesucht. Diese, insbesondere aber eine Gruppe Reisender, welche sich zur Tatzeit im Bereich des Bahnhofs aufgehalten haben sowie zwei junge Frauen, die vor dem Eintreffen der Polizei die Örtlichkeit mit einem Taxi verlassen haben, werden gebeten, sich unter 0234 909-4441 bei der Kriminalwache des Polizeipräsidiums Bochum zu melden.