Bochum. Entwarnung an der Agnesstraße in Bochum-Grumme: Die Weltkriegsbombe mitsamt Zünder ist entschärft. Die Anwohner können zurück in ihre Häuser.

Aufatmen in Bochum-Grumme: Die Bombe, die an der Agnesstraße gefunden worden war, konnte am frühen Montagabend (29. Juli) entschärft werden. 1200 Menschen hatten dafür zuvor ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen.

Bochum: Bombe ist entschärft – Anwohner können zurückkehren

Bei den Sondierungsarbeiten im Rahmen von geplanten Straßenbaumaßnahmen nahe der Heinrich-Böll-Gesamtschule auf der Agnesstraße in Bochum-Grumme hatte sich am Vormittag der Verdacht bestätigt: Bei dem Gegenstand, der in drei Metern Tiefe gefunden wurde, handelte es sich um eine amerikanische 250-Kilogramm-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Aufschlagzünder. Diese musste im Laufe des Tages entschärft werden, teilte die Stadt Bochum gegen Mittag mit. Auch die Nina-Warn-App hatte alarmiert. Um 15 Uhr startete die Evakuierung. Betroffen waren 1200 Menschen.

„Alles lief glatt, es gab keine Zwischenfälle.“

Kirsten Ilk, Sprecherin der Stadt Bochum

„Alles lief glatt, es gab keine Zwischenfälle“, meldete Stadtsprecherin Kirsten Ilk um 18.20 Uhr. „Die Anwohner können in ihre Häuser zurückkehren.“ Zuvor waren 144 Einsatzkräfte des Arbeiter-Samariter-Bunds Bochum (ASB), des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter, des Technischen Hilfswerks, der Polizei Bochum, des Kampfmittelräumdienstes, der Freiwilligen Feuerwehr, der Feuerwehr Bochum sowie der Stadt Bochum im Einsatz, um Evakuierung und Entschärfung zu „wuppen“.

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Als Betreuungsstelle wurde die Goetheschule auserkoren. Letztlich nahmen aber nur 46 Anwohner das Angebot dort wahr.

Bis zum Vormittag hatte man befürchtet, dass auch die A40 gesperrt werden muss. Dies wäre der Fall gewesen, wenn sich die Bombe als 500-Kilo-“Oschi“ entpuppt hätte. Da dem nicht so war, konnte die Grenze für das zu evakuierende Gebiet direkt vor der Autobahn gezogen werden.

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Evakuiert wurde der Bereich zwischen A40, Bergstraße, Herner Straße (Schmechtingswiese) und Herderallee. In diesem Gebiet liegen die Agnesstraße, Lessingstraße, Margaretenstraße, Marthastraße und der nördliche Teil der Wielandstraße. Die Zufahrten hatte die Polizei mit Beginn der Evakuierung gesperrt.

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Update 18.20: Entwarnung: Die Bombe ist entschärft. Deutlich vor der angekündigten 19-Uhr-Marke wurde das Weltkriegs-Relikt von den Kampfmittelräumern der Bezirksregierung unschädlich gemacht.

17.20 Uhr: Die Evakuierung ist beendet. Alle Anwohner müssten jetzt die Gefahrenzone verlassen haben. Eine Drohne unternimmt in Kürze einen letzten Kontrollflug, sodass sich die Kampfmittel-Experten der Bezirksregierung planmäßig zwischen 17.30 und 18 Uhr an die Arbeit machen können. Die Stadt schätzt, dass die Bombe gegen 19 Uhr entschärft sein könnte. Dann dürften die Anwohner wieder zurück in ihre Häuser. „Diese Zeitangabe ist aber ohne Gewähr“, betont Sprecherin Kirsten Ilk.

16.25 Uhr: Die Evakuierung läuft laut Stadt planmäßig. Vier von insgesamt fünf Räumgruppen seien mit dem ersten Durchgang durch, teilt Stadtsprecherin Kirsten Ilk mit. Ein zweiter stehe noch aus. Insgesamt müssten 182 Anschriften kontrolliert werden. Der ASB mache über seine Drohnenstaffel Durchsagen und informiere die Menschen. Die Betreuungsstelle in der Goetheschule sei inzwischen gut besucht.

Bomben-Entschärfung in Bochum: Ein Gebiet, in dem 1200 Menschen leben, musste evakuiert werden. Als Sammel- und Betreuungsstelle wurde die Goetheschule auserkoren (Foto).
Bomben-Entschärfung in Bochum: Ein Gebiet, in dem 1200 Menschen leben, musste evakuiert werden. Als Sammel- und Betreuungsstelle wurde die Goetheschule auserkoren (Foto). © Stadt Bochum | Kirsten Ilk

„Wenn alles so weiter läuft, dürften wir mit der Evakuierung um 17.30/18 Uhr durch sein“, schätzt Kirsten Ilk. Danach gehe es dann daran, die Bombe zu entschärfen. Wie lange dies dauern werde, sei nicht abzusehen, so Ilk.

15.18 Uhr: Die Evakuierung ist gestartet. Im Radius von 250 Meter rund um die Bombe müssen insgesamt 1200 Menschen nun ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Der Räumdienst von Feuerwehr und Ordnungsamt kontrolliert. Derweil sperrt die Polizei mehrere Straßen ab. Evakuiert wird der Bereich zwischen A40, Bergstraße, Herner Straße (Schmechtingswiese) und Herderallee. In diesem Gebiet liegen die folgenden Straßen:

  • Agnesstraße
  • Lessingstraße
  • Margaretenstraße
  • Marthastraße
  • nördlicher Abschnitt der Wielandstraße.

Man bitte Autofahrer, den Bereich großräumig zu umfahren, so die Stadt.

14.40 Uhr: Planmäßig um 15 Uhr soll mit der Evakuierung begonnen werden. Dann startet auch die Polizei damit, die Straßen zu sperren. Die Stadt verweist darauf, dass an der Ecke Lessingstraße/Margaretenstraße eine Haltestelle für Hilfstransporte eingerichtet wird. Von dort würden weniger mobile Anwohner zur Betreuungsstelle gefahren, erklärt Stadtsprecherin Kirsten Ilk. Die nächste Lagebesprechung ist für 16 Uhr geplant.

14.19 Uhr: Erste Lagebesprechung in der Goetheschule, Goethestraße 1, die als Betreuungsstelle dient. Hier kommen alle Verantwortlichen während der Evakuierungsmaßnahme und Entschärfung immer wieder zusammen. Aktuell geht es vor allem darum, die Menschen aus den Häusern zu bekommen. Um 15 Uhr soll die Evakuierung beginnen. Wie lange diese andauert, sei nicht absehbar, sagt Stadtsprecherin Kirsten Ilk. „Wir wissen ja nicht, wie viele Menschen von der Bombenentschärfung gar nichts mitbekommen haben und wie gut die Räumdienste vorankommen.“

Diese werden von Mitarbeitern der Feuerwehr und des Ordnungsamtes gebildet. Die Trupps gehen von Haus zu Haus und kontrollieren, ob diese auch wirklich verlassen sind. Derweil sind Arbeiter-Samariter-Bund und Technisches Hilfswerk damit beschäftigt, die Menschen in der Goetheschule zu betreuen und zu versorgen.

Wo genau die Bombe im Bereich der Agnesstraße liegt, gibt die Stadt Bochum nicht bekannt. Und das auch ganz bewusst nicht, sagt Kirsten Ilk. „Um Unruhe vor Ort zu vermeiden.“ Die Polizei sperre den Bereich in einem 250-Meter-Sicherheitsradius ab. Umleitungen würden nicht ausgeschildert.