Bochum-Gerthe. Als lustige Reinigungsfachkraft ist Komikerin Esther Münch aus Bochum eine Größe auf den Comedy-Bühnen. Darum geht es in ihrem neuen Programm.
Wenn eine Reinigungsfachkraft auf Krawall gebürstet ist, wird jede Menge Staub aufgewirbelt, wird auch in den düstersten Ecken rückstandslos durchgewischt. So war es in den vergangenen Programmen von Esther Münch, die als Putzfrau Waltraud Ehlert zu den bekanntesten und beliebtesten Bühnenfiguren Bochums gehört. Umso mehr überrascht „Walli“ mit dem Titel ihrer neuen Show: „Heute nur Gutet“.
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„Jetzt werden sie mich wohl steinigen“, unkte Esther Münch, als sie vor zwei Jahren bei „Ich glaub nich“ im schwarzen Kittel mit Totenköpfen gegen die katholische Kirche wetterte. Für den „Haarverpflanzten“ im tiefergelegten Porsche – gemeint ist FDP-Finanzminister Christian Lindner – gab‘s 2023 Zunder: „Kohle, Chipse und Moneten“ gewährt haarsträubende Einblicke in die Abgründe der Finanzwelt.
Schonungslose Abrechnung mit den Mächtigen
Von Altersmilde keine Spur: Längst bietet Esther Münch mehr politisch-gesellschaftskritisches Kabarett denn platte Ruhrpott-Folklore. Akribisch ist ihre Recherche. Schonungslos ihre Abrechnung mit den Mächtigen. Bedingungslos ihre Solidarität mit den Ohnmächtigen.
Zweifel sind erlaubt, ob es die Kodderschnauze im Blümchenkittel mit ihrem neuen, 20. Programm tatsächlich wörtlich meint. Es werde „nur Gutes“ bereithalten, kündigt „Walli“ an, was in diesen verrückt-verstörenden Zeiten eine „echte Herausforderung“ sei. Die Auflösung gibt es am 19. Oktober im Zauberkasten, Lothringer Straße 36c: Dann feiert „Heute nur Gutet“ Premiere.
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Walli-Woche startet im Zauberkasten
Vor der Uraufführung ihres neuen Programms hat Waltraud Ehlert noch andere Asse im Kittel: Die Walli-Woche, die diesmal vom 30. Juli bis 6. August im Gerther Kleinkunsttheater stattfindet, bietet seit vielen Jahren in jedem Sommer die schöne Gelegenheit, einige ältere Programme mit der resoluten Reinigungskraft live auf der Bühne zu erleben. Von vorgestern sind diese Abende übrigens nicht, denn Ehlert bringt auch ihre gut gereiften Bühnenklassiker regelmäßig auf den aktuellen Stand.
Zum Auftakt am Dienstag und Mittwoch, 30. und 31. Juli, erzählt Walli wortgewaltig von den Best Agers, also den „Best Ätschers“, um in ihrem breiten Ruhrpottslang zu bleiben. Gemeint sind alle zwischen Mitte 40 und vor dem Rollator, denn diese Zielgruppe ist enorm wichtig für die Gesellschaft: für die Werbung, die Krankenkasse, die Optiker und Zahnärzte. Wer könnte diese Lebensphase besser beleuchten als unsere Walli?
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Bei den Vorstellungen am Donnerstag und Freitag, 1. und 2. August, zieht es Bochums umtriebige Reinigungsfachkraft in den Urlaub. Denn obwohl ihr Ehemann Willi immer nur in den Bayrischen Wald fahren will, hat sie einige Gelegenheiten gefunden, auch andere Ecken der Welt kennenzulernen. Wo genau sie war, was sie dort alles erlebt hat und wie das Essen geschmeckt hat, erzählt sie im munteren Solo „Walli in Urlaub“..
Weitere Vorstellungen der Walli-Woche
Auf spirituelle Pfade begibt sich Walli in „Ich glaub nich...“ am Samstag und Sonntag, 3. und 4. August. In „Kohle, Chipse & Moneten“ am Montag und Dienstag, 5. und 6. August, widmet sich Walli dem lieben Geld: Macht Geld wirklich glücklich und wen genau? Und wer rechnet jeden Preis noch immer in D-Mark um? Ewig gültige Fragen.
Die Vorstellungen beginnen jeweils um 20 Uhr, nur am Sonntag, 4. August, bereits um 18 Uhr. Karten (20 Euro) gibt es nur im Vorverkauf: 0234 866 235.