Erster Bauabschnitt von Wattenscheid nach Hamme soll Mitte 2025 fertig sein. Und dann? Eine der Herausforderungen ist die A40-Querung.
Der NRW-Verkehrsminister persönlich, heute ist er Ministerpräsident, hat den Streckenabschnitt des Radschnellwegs (RS) 1 an der Stadtgrenze Gelsenkirchen/Bochum eröffnet. Das war vor drei Jahren. Ob Hendrik Wüst (CDU) auch kommt, um den anschließenden Abschnitt in Bochum-Wattenscheid offiziell einzuweihen, bleibt abzuwarten. Immerhin: Es geht endlich vorwärts mit dem RS1-Bau auf Bochumer Stadtgebiet.
Erster Bauabschnitt des RS1 in Bochum wird Mitte 2025 fertig
Die ersten 3,2 Kilometer im Westen sollen, wenn alles nach Plan läuft, in einem Jahr fertiggestellt sein. Einzige Ausnahme: Die neue Brücke an der Parkstraße wird voraussichtlich erst 2026 stehen. Bis dahin wird es eine vorübergehende „Umfahrung“ geben, so die Planer der Stadt Bochum. Die Trasse des nun beschlossenen Bauabschnittes A1 führt von der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen an der Parkstraße. bzw. Aschenbruch bis zur Darpestraße westlich der BAB 40 über die ehemaligen Flächen der Rheinischen Eisenbahn (Grafik).
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Der 117 Kilometer Radschnellweg Ruhr RS 1 soll einmal das Kernstück des regionalen Radverkehrsnetzes im Ruhrgebiet für den Alltagsverkehr bilden. In Bochum wird er über 17 Kilometer das Stadtgebiet auf einer West-Ost-Achse durchqueren. Der Bauabschnitt A führt von der Stadtgrenze Gelsenkirchen durch Wattenscheid bis zur Bessemer Straße und ist insgesamt in vier Unterabschnitte gegliedert.
Brücke über die A40 muss gebaut werden
Der Abschnitt A2 befindet sich nach Auskunft der Stadt aktuell noch in der Entwurfsfassung. Geplant werden müsse dafür u.a. die Brücke über die A 40 (Grafik; lila) und der Ersatzneubau des Tunnels unter den Gleisen von Thyssen-Krupp-Steel. „Weiterhin soll der Radschnellweg entlang des Marbachs über den zukünftigen Betriebsweg der Emscher-Genossenschaft geführt werden. Hierfür ist die ökologische Verbesserung des Marbachs durch die Emscher-Genossenschaft zu planen und durchzuführen“, sagt Stadtsprecher Peter van Dyk.
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Insgesamt wird der RS 1 an mehreren Stellen mit bereits bestehenden Radtrassen verbunden; wie der Erzbahntrasse (A2), dem Parkband-West (A3) sowie der Springorum-Trasse (Innenstadt).
Auf dem nun bald in Angriff genommenen ersten Abschnitt im Bochumer Westen wird es für die Radfahrer und Fußgänger am Ende der Rampe zur Darpestraße zwei Möglichkeiten geben: der Weg über die Darpestraße in nördlicher Richtung auf die Erzbahntrasse oder über den bestehenden gemeinsamen Geh-/Radweg in südlicher Richtung zur Wattenscheider Straße.
Rampen an der Parkstraße und an der Darpestraße
Eine weitere Rampe entsteht auch an der Parkstraße. Knotenpunkte, an denen der RS1 mit dem Straßenverkehr kreuzt, gibt es lediglich an der Blücherstraße, dort wird eine Ampel stehen, und an der Centrumstraße, an der wegen der geringen Verkehrsbelastung der Rad- und Fußverkehr „eine Bevorrechtigung“ erhält, so die Verwaltung. An weiteren drei Stellen – Arenbergstraße, Sommerdellenstraße und im Bereich Kruppwald (Günningfelder Wald) – wird es außerdem Zuwege geben.
6,617 Millionen Euro wird allein der erste Abschnitt auf Bochumer Stadtgebiet kosten; knapp 700.000 Euro entfallen dabei auf den Kauf von Flächen. Die gesamten Kosten trägt der Landesbetrieb Straßenbau NRW. Unterhaltungs- und Instandhaltungskosten muss die Stadt nicht übernehmen.
Trassenführung stockt an einigen Stellen
Die Vorbereitungen für den ersten Bauabschnitt laufen bereits seit 2020. So wurde die Bahntrasse, auf der der Radschnellweg verläuft, bereits zweimal gerodet. Außerdem wurde die die im Volksmund unter dem Namen „Asthmabrücke“ bekannte Brücke zwischen der Kirchstraße und der Steinhausstraße abgerissen sowie eine ebenerdige Querung über die ehemalige Bahntrasse eingerichtet.
Für den gesamten RS1 wurde eine Machbarkeitsstudie erarbeitet und bereits im Jahr 2014 veröffentlicht. An vielen Stellen der insgesamt 117 Kilometer langen Strecke quer durch das Ruhrgebiet wurde bereits gebaut, etliche Abschnitte sind befahrbar. Allerdings ist auch in einigen Städten noch immer nicht die komplette Trassenführung festgelegt. So auch in Bochum. Hier hat sich u.a. die Strecke durch die Innenstadt als schwierig erwiesen, weil die Deutsche Bahn nicht auf Flächen verzichten wollte.
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