Bochum. Das Ex-Courtyard-Hotel am Bochumer Stadtpark war lange geschlossen. Nun steht der Neustart als „Welcome Parkhotel“ kurz bevor. Wir zeigen Fotos.

Noch steht ein Container vor der Tür, hängen nicht alle Lampen im Foyer, fehlt das Namensschild am Eingang, und auch die Kaffeemaschinen für die 106 Hotelzimmer und Suiten sind noch nicht geliefert. Aber Stefanie Hartenstern bleibt entspannt. „Wir öffnen wie geplant am 1. Juli. Und darauf freue ich mich richtig.“ Die 38-Jährige managt das „Welcome Parkhotel“ in Bochum. Nach mehrjähriger Pause öffnet das Viersterne-Haus unter neuer Flagge.

Welcome Parkhotel Bochum wird für 1,5 Millionen Euro modernisiert

Seit März wird das frühere Courtyard-Hotel umgebaut. Neue Teppiche und Tapeten in Zimmern und Fluren; ein großer Konferenzraum da, wo früher das Restaurant war; ein völlig neues, offen gestaltetes Foyer mit Holzboden und frischen Farben, in der die Rezeption in die Mitte des großzügigen Entrees gerückt ist. Designers House, ein Innenarchitektur- und Einrichtungsbüro aus Oldenburg, hat ein extra auf den Standort Bochum zugeschnittenes Design entwickelt.

Das Foyer des Hotels in Bochum.
Das Foyer des Hotels in Bochum. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Etwa 1,5 Millionen Euro geben der neue Betreiber, die Welcome-Gruppe aus Frankfurt/Main, und der Immobilieneigner, die Anter Group aus Düsseldorf, aus, um der Vorzeigeherberge ein neues Gesicht zu verleihen. Mehrere Jahre Leerstand gehen zwar nicht spurlos an einer Immobilie vorbei. „Aber alle bescheinigen dem Haus eine sehr gute Substanz“, sagt die neue Hotelchefin

Völlig neu gestaltet ist der Eingangsbereich des Welcome Parkhotel. Hell und offen soll es wirken, so die Vorgabe an den Designer.
Völlig neu gestaltet ist der Eingangsbereich des Welcome Parkhotel. Hell und offen soll es wirken, so die Vorgabe an den Designer. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Der erste Eindruck: frisch und freundlich. Und so ist auch die Stimmung – trotz aller Geschäftigkeit. „Wir sind ein sehr junges Team; mit viel Leidenschaft und Motivation“, sagt Stefanie Hartenstern; mit 38 ist sie selbst erstaunlich jung für eine Hoteldirektorin. Die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Haus zu finden, sei trotz des gerade im Gastgewerbe immer drängender werdenden Personalmangels kein Problem gewesen. „Wir haben ganz viele Bewerbungen bekommen und sind so gut wie komplett“, so die Chefin. „Und alle sind hochmotiviert.“ Die Formel sei einfach: „zufriedene Mitarbeiter, zufriedene Gäste.“

Das Ziel: ein bekanntes Haus mit neuem Leben erfüllen

Es geht um nicht weniger, als einem angestammten und hoch angesehenen Haus nicht nur einen neuen Anstrich zu verleihen, sondern mit neuem Leben zu erfüllen. „Wir treten in große Fußstapfen“, sagt die neue Chefin. „Das Courtyard hat einen guten Job gemacht.“ Die Hotelgäste von früher zurückzugewinnen und dazu ein neues Publikum zu begeistern, das ist die Mission. Der Tenor: „Wir sind stolz, dass wir dieses Haus wieder mit Leben versehen dürfen.“

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Zumal das Welcome Parkhotel etwas breiter aufgestellt sein will als der Vorgänger. Geschäftsreisen und Tagungsgäste, dafür wurde der Konferenzbereich aufwändig und elegant umgebaut, Städte- und Wochenendtouristen. Viele unterschiedliche Gruppen sollen angesprochen werden.

So sieht‘s aus. Neue Möbel, neuer Teppich, neuer Eindruck. 106 Zimmer und Suiten gibt es im Welcome Parkhotel Bochum.
So sieht‘s aus. Neue Möbel, neuer Teppich, neuer Eindruck. 106 Zimmer und Suiten gibt es im Welcome Parkhotel Bochum. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die ersten Erfolge zeichnen sich schon ab. Auch wenn das Haus noch nicht geöffnet ist: Buchungen gibt es seit geraumer Zeit, am ersten Wochenende nach Eröffnung ist das Haus beinahe voll. Auch die ersten Tagungen und Konferenzen sind schon fix. „Vonovia macht den Auftakt“, verrät Stefanie Hartenstern. Das Bochumer Wohnungsunternehmen hat schon einige Termine am Stadtpark gebucht.

Hoteldirektorin Stefanie Hartenstern hat früher schon in Bochum gearbeitet

Sie selber weiß, worauf sie sich eingelassen hat. Geboren ist sie zwar in Sachsen, aber schon viel in Deutschland herumgekommen. Zuletzt war sie stellvertretende Chefin im Welcome Parkhotel Euskirchen. Auch in Bochum hat sie schon gearbeitet; genauer gesagt im Melia Hotels International in Wattenscheid. „Ich war dort stellvertretende Empfangschefin.“ An Bochum hat sie die allerbesten Erinnerungen. Hier hatte sie ihr erstes Stadionerlebnis. Und: „Die Bochumer Mentalität macht es nicht schwer, sich zu Hause zu fühlen.“

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Worauf sich die Gäste freuen können, wenn sie im Parkhotel übernachten, liegt aus Sicht der Hotelmanagerin auf der Hand: Es ist der „gehobene Vier-Sterne-Standard“ und es ist vor allem die Lage „mitten im Grünen und trotzdem auch zentral in der Stadt und gut erreichbar, was gerade für Tagungen sehr wichtig ist. Das ist unser absolutes Alleinstellungsmerkmal“.

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Aber nicht nur mit Lage und Service will das neue Haus punkten, das neben dem Mercure Hotel Bochum City und dem Achat Hotel Bochum nun wieder dritte Hotel der zweithöchsten Kategorie in Bochum ist. Das Thema Nachhaltigkeit spiele bei Welcome eine große Rolle. Dazu gehöre, so viele Produkte aus der Region auf den Tisch zu bringen.

Auch er freut sich auf den Start. Björn Reckeweg ist der Küchenchef im Parkhotel.
Auch er freut sich auf den Start. Björn Reckeweg ist der Küchenchef im Parkhotel. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Wir bekommen unsere Currywurst von Kamperhoff hier aus Bochum, Frühstücks- und Tagesgebäcke kommen von Mack aus Dortmund, die Lachsforellen aus Schwerte“, zählt Küchenchef Björn Reckeweg (42) einige der regionalen Lieferanten auf. Der Honig kommt von einem hiesigen Imker, der zwei Bienenvölker auf dem Hotelgelände ansiedelt. „Und natürlich gibt es Fiege“, sagt die Hotelchefin. Eine große Ausnahme in der Welcome-Kette, in der sonst Warsteiner gezapft wird. Schließlich gehörte die Gruppe früher zu Warsteiner. Für Bochum wird eine Ausnahme gemacht.

Das Hotel von außen.
Das Hotel von außen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Restaurantbesucher dürfen sich auf eine „asiatisch angehauchte, französisch basierte Küche“ freuen. Den „französische Einschlag“ hat Björn Reckeweg von seinem frühen Chef Dennis Rother, einst Chefkoch von Borussia Dortmund, übernommen. „Die französische Küche liegt bei allem zugrunde, und dann wird variiert“, sagt er. „Der asiatische Touch ist mein persönlicher Geschmack.“

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