Bochum. Immer wieder sind Supermärkte in Bochum Ziel bewaffneter Räuber, aktuell häufen sich die Fälle. Das sagt die Polizei zum Stand der Ermittlungen.

Vier Supermarkt-Überfälle gab es in der vergangenen Woche in Bochum, am Mittwochabend dieser Woche dann wurde ein Discounter an der Hattinger Straße überfallen. Aber auch davor waren Supermärkte regelmäßig das Ziel von bewaffneten Räubern. Immer in den Abendstunden. Von einer „Serie“ spricht die Kripo aber nicht, weil bei den Verbrechen kein ganz gleiches Muster zu erkennen sei. Es handle sich um „Einzeltaten“.

Der jüngste Fall: Discounter in Bochum überfallen

  • Am Mittwochabend, 19. Juni, ist ein Discounter in Weitmar ausgeraubt worden. Zur Nachricht

Täter haben meistens eine Schusswaffe oder ein Messer dabei

Seit August 2023 wurden in Bochum zehn Supermärkte von Räubern heimgesucht. Sie hatten in fast allen Fällen eine Schusswaffe oder ein Messer dabei, in einem Fall war es eine Rohrzange.

Hier eine Übersicht der Überfälle der vergangenen Monate:

In fast allen Fällen konnten die Täter mit einer Geldbeute flüchten. Wie reichlich oder dürftig sie war, verrät die Polizei grundsätzlich nicht. „Zur Höhe von Beute gibt die Polizei keine detaillierten Auskünfte“, sagt ihr Sprecher Marco Bischoff. „Der vorhandene Bargeldbetrag in Geschäften ist von vielen Faktoren abhängig. Grundsätzlich stellt ein schweres Raubdelikt ein Verbrechen dar, unabhängig von der erzielten oder möglichen Beute und hat keine Auswirkungen auf die Ermittlungen.“

Täter erbeuten Tageseinnahmen kurz nach Geschäftsschluss

Nur in zwei der zehn Fälle gibt es einen Tatverdächtigen (12. August Herner Straße und 11. Dez. 2023 Günnigfelder Straße). Zu allen anderen Überfällen laufen die Ermittlungen noch oder sind bereits ungeklärt eingestellt worden, weil kein Täter identifiziert werden konnte.

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Ein scheinbar besonders professionell geplanter Raubüberfall auf einen Bochumer Supermarkt ereignete sich kurz vor Weihnachten 2021. Auch dieser Fall ist bis heute ungeklärt. Das Geschäft am Altenbochumer Bogen hatte am 23. Dezember gerade geschlossen, als laut Polizei gegen 20.15 Uhr zwei Männer mit Mund-Nasen-Schutz vor dem Personaleingang aufkreuzten und zwei Mitarbeiter mit einer Pistole bedrohten. Die Täter zwangen sie, die Tageseinnahmen herauszugeben. Mit der Beute flüchteten sie in unbekannte Richtung. Die Supermarkt-Mitarbeiter wurden wegen des Verdachts eines Schocks ambulant im Krankenhaus behandelt. Auch dieser Fall ist bis heute ungeklärt.

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Während Supermärkte weiterhin regelmäßig im Visier von Verbrechern stehen, bleiben Bankfilialen seit einigen Jahren in Bochum verschont. Bischoff erklärt dies damit: „Im Vergleich zu früher werden in Banken keine direkten Bargeldbeträge mehr an den ,Schaltern‘ vorgehalten und Sicherheitsmaßnahmen wurden erhöht. Dadurch sind Raubdelikte zum Nachteil von Geldinstituten für Täter nicht mehr ,attraktiv‘.