Bochum. . Der mutmaßliche Bankräuber (45), der eine Sparkasse überfallen haben soll, ist der Polizei bereits als Gangster bekannt. Wegen vieler Überfälle.
Der mutmaßliche Bankräuber von Bochum-Werne, der am frühen Samstagmorgen in einer Wohnung in Altenbochum durch Spezialkräfte der Polizei festgenommen worden ist, hat schon viele Jahre im Gefängnis gesessen. Schon einmal hatte er eine Sparkassen-Filiale überfallen. Dafür wurde er Ende 2007 vom Landgericht Bochum zu zehn Jahren Haft verurteilt.
„Aus dem Lebensweg heraus sind Sie durch und durch kriminell“, sagte der Bochumer Richter Josef Große Feldhaus damals. Am 8. Februar 2007 hatte der damals 34-Jährige mit einem 39-jährigen Komplizen die Sparkasse an der Hattinger Straße 336 in Weitmar ausgeraubt. Vorher hatten die zwei an der Pieperstraße einen alten Opel gestohlen, den sie dann nach dem Überfall als Fluchtfahrzeug nutzten. Von der Beute (14.500 Euro) hatten sie aber nicht viel; zwischen den Geldscheinen war ein Security-Pack versteckt, so dass sie sich rot färbten und unbrauchbar waren.
„Geld her, sonst Kopfschuss!“
Außerdem hatten die beiden Gangster kurz vor und kurz nach Bankraub jeweils einen Supermarkt in Höntrop und Essen überfallen. Sie trugen Sturmhauben und Spielzeugpistolen. „Geld her, sonst Kopfschuss!“ drohten sie, bevor sie mit einer Geldbeute türmten. Einer Angestellten hielt der damals 34-Jährige eine Waffe direkt vors Gesicht, so dass sie laut Urteil „im Weinkrampf zitternd“ zusammenbrach.
Beide hatten sich im Gefängnis kennengelernt, wo sie wegen früherer Überfälle langjährige Haftstrafen abbrummten. Nach der Entlassung schmiedeten sie dann in einer Bochumer Kneipe neue verbrecherische Pläne.
Bisher schweigen die Tatverdächtigen
Am heutigen Dienstag wird der heute 45-Jährige von der Kripo vernommen. Bisher hat er zu dem Vorwurf, am 26. Februar 2019 am bewaffneten Raubüberfall auf die Sparkasse am Werner Hellweg beteiligt gewesen zu sein, geschwiegen, wie Oberstaatsanwalt Dr. Christian Kuhnert auf WAZ-Anfrage sagte. Auch der andere Tatverdächtige (37) hat sich bisher nicht geäußert. Beide waren am Mittwoch (27.) durch reinen Zufall im Zusammenhang mit einer heftigen Schlägerei in Harpen als Tatverdächtige ermittelt worden und sitzen in U-Haft.
Von der Tatbeute (ein niedriger vierstelliger Euro-Betrag) fehlt bisher jede Spur. Die Wohnung, in der der 45-Jährige gefasst worden ist, gehört einem Bekannten. Ein Hinweisgeber hat die Kripo auf diesen Unterschlupf hingewiesen.