Bochum. Nach Fällen am Montag und Mittwoch hat es am Freitag und Samstag in Bochum weitere Raubüberfälle auf Supermärkte gegeben. Was bekannt ist.

Am Montagabend machte ein Duo mit Messer in Gerthe Beute, Mittwoch und Freitag wurden kleine Supermärkte in Querenburg mit einer Schusswaffe überfallen, am Samstag dann der nächste Fall, diesmal im Griesenbruch: Innerhalb von sechs Tagen hat es in Bochum vier bewaffnete Raubüberfälle auf Supermärkte gegeben. Die Polizei machte den jüngsten Fall in der Nacht zu Sonntag öffentlich.

Raub auf „Penny“-Markt in Bochum am Samstag

Laut Polizeibericht betraten gegen 21.30 Uhr drei Unbekannte den „Penny“-Markt an der Alleestraße 65a. Der Laden hat regulär bis 22 Uhr geöffnet. Im Kassenbereich bedrohten die Männer die Anwesenden mit einer Schusswaffe und forderten Bargeld. Mit ihrer Beute – zur Höhe gab es wie auch in den anderen Fällen keine Angaben – seien sie anschließend in Richtung Dorotheenstraße geflüchtet. Verletzt worden sei niemand.

Die Polizei leitete unmittelbar eine Fahndung ein, auch ein Hubschrauber kam zum Einsatz – ohne Erfolg.

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So werden die „Penny“-Räuber beschrieben

Anders als in den drei anderen Fällen von dieser Woche werden dieses Mal drei Täter gesucht. Alle drei sollen von „südosteuropäischem Phänotyp“ sein und Deutsch mit Akzent gesprochen haben. So werden sie darüber hinaus beschrieben:

  • Täter 1: männlich, ca. 1,85 Meter groß, schlank. Er trug eine weiße FFP2-Maske über Mund und Nase, eine schwarze Daunenjacke mit Kapuze auf dem Kopf, eine dunkle Nike-Jogginghose, schwarze Sneaker und weiße Einmalhandschuhe. Er hatte eine augenscheinlich schwarze Pistole in der Hand.
  • Täter 2: männlich, ca. 1,75 Meter groß, schlank. Bekleidet mit einer „königsblauen“ Trainingsjacke der Marke Adidas, schwarzer Adidas-Jogginghose sowie schwarzen Sneakern mit weißer Sohle. Er trug außerdem eine schwarze Stoffmütze auf dem Kopf, ein schwarzes Tuch vor dem Gesicht sowie blaue Einweghandschuhe.
  • Täter 3: männlich, ca. 1,75 Meter groß, schlank. Dunkelblaue oder schwarze Jogginghose, schwarze Winterjacke mit Kapuze auf dem Kopf, schwarze Sneaker mit schwarzer Sohle. Außerdem blaue Einweghandschule und weiße FFP-Maske.

„Kauver“-Markt in Querenburg am Freitagabend überfallen

Binnen sechs Tagen sind vier Supermärkte in Bochum überfallen worden. Beim „Kauver“-Markt an der Semperstraße zogen die Täter am Freitagabend ohne Beute wieder ab.
Binnen sechs Tagen sind vier Supermärkte in Bochum überfallen worden. Beim „Kauver“-Markt an der Semperstraße zogen die Täter am Freitagabend ohne Beute wieder ab. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Am Freitagabend blieb es in Querenburg beim Versuch: Da betraten laut Polizei zwei Männer um 19.15 Uhr, kurz nach Geschäftsschluss, den „Kauver“-Markt an der Semperstraße 20. Den Angaben zufolge haben sie die noch anwesenden Mitarbeiter mit einer Schusswaffe bedroht und die Tageseinnahmen gefordert. Dann jedoch hätten sie das Geschäft ohne Beute wieder verlassen, „weil es möglicherweise nicht schnell genug ging“, so die Polizei.

Es sei direkt eine Fahndung mit starken Kräften und einem Diensthundeführer eingeleitet worden – auch hier ohne Ergebnis. Die Tatverdächtigen seien bislang nicht gefasst, hieß es.

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Raubversuch in Bochumer Supermarkt: So werden die Männer beschrieben:

  • Täter 1: Männlich, ca. 1,70-1,80 Meter groß. Bekleidet mit einem dunkelblauen/schwarzen Kapuzenpullover und weißen Turnschuhen. Er soll einen Handschuh getragen haben und bewaffnet mit einer schwarzen Schusswaffe gewesen sein, außerdem maskiert mit einer weißen Maske.
  • Täter 2: Männlich, ca. 1,70-1,80 Meter groß. Bekleidet mit einem schwarzen Kapuzenpullover mit weißen Kordeln und schwarzen Schuhen. Er soll eine weiße Base-Cap und eine Maske sowie einen Handschuh getragen haben.

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Polizei Bochum prüft, ob es einen Zusammenhang gibt

Der am Freitag überfallene Supermarkt liegt nur etwa 600 Meter, keine zehn Minuten Fußweg, von dem Tatort von Mittwochabend entfernt. Auch in jenem Fall wird nach zwei männlichen Tätern gesucht, die eine Schusswaffe bei sich hatten.

Frischmarkt an der Uni   in Bochum
Tatort am Mittwochabend: der „frischmarkt“ an der Markstraße. Der am Freitagabend überfallene Supermarkt liegt keine zehn Gehminuten von dort entfernt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Eine heiße Spur gibt es bis Sonntagnachmittag nicht. Die Polizei sei „hochsensibilisiert“ nach den jüngsten Fällen und ermittle unter Hochdruck, so Polizeisprecher Frank Lemanis. Von einer Serie will er nicht sprechen, „so weit sind wir momentan noch nicht“. Die Vermutung, dass Fälle zusammenhängen, liege nahe, aber sie müsse nicht richtig sein.

Die Ermittler verglichen Personenbeschreibungen, werteten unter anderem Videomaterial aus und schauten dabei, welche Verhaltensmuster sich gegebenenfalls wiederholen oder ähneln. Fest stehe, so Lemanis: „Wir sprechen hier von schwerem Raub.“ Und auch das sagt der Polizeisprecher in Richtung der unbekannten Täter: „Über kurz oder lang kriegen wir sie alle.“

Kripo bittet um Zeugenhinweise

Die Kriminalpolizei ermittelt mit Hochdruck und bittet in allen vier Fällen um Hinweise aus der Bevölkerung. Zeugen werden gebeten, sich unter den Rufnummern 0234/909-4135 oder -4441 (Kriminalwache) zu melden.

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