Bochum. Die Klassenfahrt-Kosten steigen: Das ist für viele Eltern eine Zerreißprobe. Die Preise seien „schwer zu stemmen“. Auch Lehrer sind belastet.

London, Berlin oder ins Sauerland? Egal wohin die Klassenfahrt geht, die Kosten für die mehrtägigen Fahrten sind in den vergangenen Jahren in Bochum immer weiter angestiegen. Das wird zunehmend zu einer Belastung für die Eltern. Teilweise seien die Kosten so hoch, dass diese nur noch „schwer zu stemmen“ seien, schreibt eine Mutter auf Facebook.

Eine Umfrage dieser Redaktion in den sozialen Medien zeigt, dass viele Eltern die Situation gleich empfinden: belastend und die Kosten als teilweise zu hoch. Die Schulen bestätigen den Trend der höheren Kosten für die Fahrten.

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Klassenfahrten Bochumer Schulen werden teurer: „750 Euro für drei Tage Paris“

Als Alleinerziehende und Berufstätige habe es eine Mutter nicht leicht, die Kosten zu tragen, teilt sie auf Facebook mit. „Ich habe alles mal zwei, da ich Zwillinge habe“, schreibt sie. Im vergangenen Jahr habe die Mutter Tausend Euro für die Fahrten ihrer Kinder ausgegeben. Kleidung und Taschengeld seien dabei noch nicht mit eingerechnet gewesen.

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Doch dabei bleibt es nicht: Auch in diesem Jahr habe wieder eine Fahrt angestanden. „Letzte Woche habe ich 750 Euro für drei Tage Paris gezahlt“, erzählt sie auf Facebook. Wieder habe sie das Taschengeld sowie Kleidung nicht dazugerechnet. Bei drei Kindern sei das „schwer zu stemmen“.

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Kosten für die Klassenfahrten steigen: „Ist eine Hausnummer“

Das Stimmungsbild teilen viele Eltern. Eine andere Mutter berichtet von 1300 Euro, die sie in den vergangenen anderthalb Jahren für eine Skifahrt, eine Kurs- und eine Schulfahrt ausgegeben habe. Hinzu käme immer noch das Taschengeld, dass das Kind vor Ort benötigt. „Das finde ich persönlich schon eine Hausnummer“, schreibt sie auf Facebook.

Es käme vor, dass Preise angehoben würden. „Erst war die Sprache von 420 Euro, dann kam der Elternbrief mit 490 Euro“, schreibt eine Mutter in einer Nachricht an diese Redaktion. Ihr Sohn sei für seine Abschlussfahrt nach Berlin gefahren. Immerhin: Ausflüge und Eintrittsgelder für Museen waren im Preis enthalten. Aber wie wird die plötzliche Preissteigerung begründet? „Die Lehrerin sagte wegen der Eintrittsgelder. Wir haben es bezahlt, was sollten wir denn auch machen?“

Auch für Lehrer sind Klassenfahrten eine Belastung

Doch auch für Lehrer scheint es schwierig, den steigenden Kosten gerecht zu werden. „Ich organisiere gerade Berlin für 450 Euro. Das wird auch die letzte Fahrt in die Hauptstadt sein, es ist nahezu unbezahlbar geworden“, schreibt ein Nutzer auf Instagram. Vor zwei Jahren habe die Fahrt noch 100 Euro weniger gekostet.

Zum Teil haben Lehrer ihre Fahrten früher sogar selbst zahlen müssen, wie ein Facebook-Nutzer schreibt: „Für Überstunden werden wir auch nicht bezahlt, obwohl man rund um die Uhr beschäftigt ist.“ Sein Fazit: „Ganz ehrlich: Von mir aus muss es keine Klassenfahrten geben. Danach brauche ich mehr als ein Wochenende Erholung.“

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