Bochum. Bedürftige Kinder können Geld für Klassenfahrt oder Nachhilfe von der Stadt Bochum bekommen. Doch es herrscht weiter Antragsstau. Was wird getan?

„Aufgrund von erhöhten Antragszahlen und Personalvakanzen dauert die Bearbeitung der Anträge aktuell überdurchschnittlich lange.“ Seit Monaten ist dieser Satz auf der Website der Stadt Bochum zu lesen – für all diejenigen, die Gelder aus dem Bildungs- und Teilhabepaket beantragen wollen. Doch was tut die Stadt, um zu vermeiden, dass Kinder wegen fehlender Bezahlung nicht an Klassenfahrten oder Nachhilfe teilnehmen können?

Klassenfahrten, Mittagessen in der Schule oder Kita, Nachhilfe und Sportvereine: All das betrifft den Bereich Bildung und Teilhabe. Die Konsequenzen des Bearbeitungsstaus bekommen Schulen und zahlreiche Familien zu spüren. Im ersten Quartal des Jahres sind bei der Verwaltung beispielsweise rund 10.400 Anträge eingegangen. Der Rückstand lag im Mai 2023 bei rund einem Viertel davon, hieß es aus der Pressestelle der Stadt Bochum.

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Antragsstau bei der Stadt: CDU befürchtet, dass Problem nicht so schnell gelöst wird

Die Ratsfraktion der CDU befürchtet in einer Anfrage im Jugendhilfeausschuss nun, dass sich die Personalprobleme nicht so schnell lösen werden. „Von personellen Fluktuationen im Jugendamt ist die Rede, außerdem von vielen langzeiterkrankten oder chronisch kranken Mitarbeitern“, so die CDU, die sich auf eine Mitteilung der Verwaltung bezieht. Als Grund für den hohen Krankenstand würde explizit Mehrbelastung genannt. Zusätzliche Stellen seien demnach aufgrund der Personalbudgetierung nicht in unmittelbarer Zeit zu erwarten.

Die Antwort der Stadtverwaltung stimmt zumindest etwas positiver. Darin heißt es, dass Engpässe durch den Einsatz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern minimiert worden seien, die gerade ihre Ausbildungen bei der Stadt Bochum beendet haben. Bei der Bearbeitung der Anträge für Klassenfahrten helfe zudem das Jobcenter.

Freigewordenen Stellen bei der Verwaltung seien aktuell zudem wieder besetzt. Allerdings ergebe sich durch das Anfang des Jahres in Kraft getretene Wohngeld Plus ein Bedarf von fünf zusätzlichen Stellen. „Diese sind beantragt“, so die Stadt.

Wer erhält Leistungen aus dem Paket „Bildung und Teilhabe“?

Das Paket „Bildung und Teilhabe“ richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr, die in einkommensschwachen Familien leben. Einkommensschwach heißt zum Beispiel, die Eltern oder sie selber beziehen Leistungen der Grundsicherung vom Jobcenter, Wohngeld oder Kinderzuschlag der Familienkasse. Empfänger von Leistungen nach dem Zwölftes Sozialgesetzbuch und dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten die Leistungen aus dem Bildung- und Teilhabepaket ebenfalls.

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Anträge können bei der Stadt Bochum gestellt werden: www.bochum.de/Jugendamt/Dienstleistungen-und-Infos/Bildung-und-Teilhabe