Bochum. 55 ukrainische Flüchtlinge haben sich am Montag bei der Landeserstaufnahme in Bochum gemeldet. Die Zahlen werden vermutlich steigen.
Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine kommen in Nordrhein-Westfalen an. 55 haben sich am Montag in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Bochum gemeldet. Vermutlich wird dort der Betrieb bald spürbar steigen.
55 Flüchtlinge aus der Ukraine allein am Montag
Schon am Dienstag hat die Zahl der Ankömmlinge subjektiv zugenommen. Gegen Mittag fuhren mehrere Autos auf die Parkplätze vor der Landeseinrichtung am Gersteinring unweit des Vonovia-Ruhrstadions; einige von ihnen mit ukrainischen Kennzeichen. Die Menschen, die vor dem Krieg in ihrem Heimatland flüchten, haben dort die Möglichkeit, einen Asylantrag zu stellen.
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„Unsere Bekannten werden das tun“, sagt Oleg Aristov. Der 30-jährige Essener hat gemeinsam mit seinem Vater Aleksander eine vierköpfige Familie hergebracht, die aus Kiew geflüchtet und am Montag bei ihnen in Essen angekommen ist. „Sie gehen nicht davon aus, dass sie wieder zurückkönnen“, so Oleg Aristov.
Familie hat einen Asylantrag gestellt
Im Internet hat er sich darüber informiert, wie er den Bekannten helfen kann. „So sind wir auf die LEA gekommen“, erzählt er. Am Eingang habe ein freundlicher Herr noch einige Auskünfte gegeben. Dann sei die Familie, Vater und Mutter mit zwei Kindern, hineingegangen.
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Bestenfalls 24 Stunden bleiben sie in der Einrichtung. In dieser Zeit werden alle nötigen Formalitäten für einen Asylantrag erledigt. „Danach kommen die Antragsteller in eine Erstaufnahmeeinrichtung und werden nach dem Landesschlüssel auf die Städte in NRW verteilt“, erklärt Carla Springbob von der Bezirksregierung Arnsberg. „Wir haben unseren Bekannten gesagt, dass sie versuchen sollen, möglichst in die Nähe von Essen zu kommen“, sagt Oleg Aristov. So könnten sie ihnen gerade in den ersten Tagen besser zur Seite stehen.
So viele Ankömmlinge wie seit Jahren nicht
Wie viele Flüchtlinge in den nächsten Tagen und Wochen in Bochum registriert werden, ist noch ungewiss. Der Krieg werde auf jeden Fall „Auswirkungen auf das System haben“, vermutet die Sprecherin der Bezirksregierung. Will sagen: Arnsberg rechnet mit steigenden Zahlen von Flüchtlingen und Erstaufnahmen in Bochum. Zusammen mit den 55 Antragstellern aus der Ukraine haben am Montag mehr als 200 Personen die LEA durchlaufen – so viele wie seit Jahren nicht mehr binnen 24 Stunden.
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Die erste zentrale Landesaufnahmestelle wurde 2017 in Bochum eröffnet; zunächst als Provisorium in einigen Zeltbauten und seit August 2018 in den umgebauten Räumen der früheren Polizeikaserne. Dort hatten bis Ende 2019 insgesamt mehr als 73.000 Personen einen Erstantrag auf Aufnahme in Deutschland gestellt.