Mülheim. Die KinderStücke ‘23 finden vom 21. bis 26. Mai in Mülheim statt. Fünf neue Stücke hat die Jury ausgewählt. Schulklassen kommen gratis rein.
„Fantastische Kinderstücke, die Mut machen“, sind im Rahmen der 48. Mülheimer Theatertage bei den KinderStücken 2023 zu sehen. Ab 21. Mai werden die fünf besten Bühnenwerke für Mädchen und Jungen, die im vergangenen Jahr uraufgeführt wurden, in Mülheim gezeigt. Es geht um Freundschaft, Bedrohung, Druck und Aufbruch. Schulklassen können sich für kostenlose Besuche anmelden. Es gibt außerdem auch Nachmittagsvorstellungen und günstige Tickets für Familien.
Regisseurin Dora Schneider, Sprecherin des Auswahlgremiums, erklärte zu den Nominierten: „Alle Autor:innen schicken uns auf die Reise. Wir erleben Aufbrüche, Stillstände, Höhenflüge, Abgründe. Wir tauchen ein in fantastische Welten, begegnen Märchenhaftem und Surrealem, geraten in Alpträume und erhaschen Ausblicke auf eine bessere Welt. Es ist die Kraft der Ermutigung, die in allen nominierten Texten lebendig ist.“
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Wie sieht der Spielplan 2023 aus? Wo finden die Aufführungen in Mülheim statt?
„Der Hase in der Vase“, ein Stück von Marc Becker (ab 7 Jahren), eröffnet die KinderStücke am Sonntag 21. Mai, um 16 Uhr im Theater an der Ruhr (TaR), schon ab 15 Uhr gibt es im Foyer Überraschungen für die Kinder. Becker (und das Oldenburgische Staatstheater in seiner Regie) laden zu einer wunderbar spielerischen und surrealen Auseinandersetzung mit alltäglichen Unsicherheiten ein. Die Besucher erleben Bühnenfiguren, die von einer skurrilen Situation in die andere stolpern. Dabei spielen sie immer wieder mit klassischen Theater- oder Zaubertricks. Wo kommt auf einmal der Sturm her? Kann Nichts Spaß machen? Und wo bleibt der versprochene Hase? Das Stück thematisiert Überforderungen – und findet die Antworten darauf im gemeinsamen Spiel (auch am Montag, 22. Mai, 9 und 11 Uhr, im TaR).
„kirschrotGALAXIE“, ein Stück von Anah Filou, folgt am Dienstag, 23. Mai, um 9 und 11 Uhr im Ringlokschuppen. 2018 schickte SpaceX ein kirschrotes Tesla-Cabrio aus dem Privatbesitz von Elon Musk ins All. Seither zieht ein Auto Ellipsen im Weltraum. Ausgehend von diesem skurrilen Bild hebt die Autorin mit dem Ensemble des überzwerg–Theaters am Kästnerplatz (Saarbrücken) ab. Die Astronautinnen und Astronauten in ihrer „kirschrotGALAXIE“ sind Prinzessin Laika (mit Mut und Liebe im Gepäck), Captain Cosmo Ultra (mit einem Kirschkern) und Lightcommander Stella Cadente (mit einem Schal). Vor dem Start braucht es nur noch einen richtigen Countdown. Und die Anschnallgurt-Zurückschnalzfeder… Das Stück erzählt für Kinder ab sieben Jahren davon, wie aus Träumen Pläne werden und aus Plänen Ziele.
Mutmachendes Theater für junge Mülheimer Zuschauer
„Lahme Ente, blindes Huhn“ heißt das neue Werk von Ulrich Hub, das am Mittwoch, 24. Mai, um 9 und 11 Uhr im Theater an der Ruhr zu sehen ist. Der Ausgangspunkt: In ihrem Hinterhof knabbert die gemütliche Ente genüsslich Nüsschen, als ein blindes Huhn über ihren Krückstock stolpert. Autor und Regisseur Hub und das tjg. theater junge generation (Dresden) liefern ein Stück über ungleiche Freunde und gemeinsam gefundenen Mut. Denn: Eigentlich hat die Ente gar keine Lust, das Huhn an den Ort zu führen, wo die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen. Gemütlich und sicher ist es doch nur zu Hause! Aber dann wagen die zwei schrägen Vögel doch das gemeinsame Abenteuer – und entdecken nicht nur eigene ungeahnte Kräfte, sondern vor allem die liebenswerten Besonderheiten des Anderen (ab 6. J.).
„Luft nach oben“ stammt von Fabienne Dür und ist am Donnerstag, 25. Mai, um 9 und 11 Uhr im Ringlokschuppen zu sehen. Zum Inhalt: Im Computerspiel ist alles klar. Der Endboss muss besiegt werden. Da sind sich FRI, SOP und KAR, die Heldinnen und Helden in „Luft nach oben“, einig. Mutig stellen die drei sich allen Gefahren. Ihr Ziel: Nicht weniger, als die Rettung der Welt. Doch im realen Leben ist der Sprung von Level zu Level komplizierter. Der Wechsel zu einer weiterführenden Schule steht an und der Druck auf die Freunde ist groß. Das Leben außerhalb des Spiels droht zum Wettkampf zu werden – mit sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen. Das Stück (ab 9 J.) ist ein Plädoyer für Mut, Lebensfreude und Neugier – und dafür, nicht zu früh zu erwachsen werden zu müssen.
Abschluss und Jurydebatte zum Mülheimer KinderStückePreis 2023
„Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau“ hat Roland Schimmelpfennig, einer der meistgespielten Gegenwartsautoren, geschrieben – ausgehend von Hans Christian Andersens bekanntem Märchen. Das Stück ist zunächst am Donnerstag, 25. Mai, um 17 Uhr im Theater an der Ruhr zu sehen. Das sanft-berührende Werk (ab 9 J.) greift das Thema Flucht auf, es wurde uraufgeführt am Theater Heidelberg. Drei Freundinnen und Freunde stehen an einer vergessenen Küste. Sie stellen sich vor, tief unter dem Meer sei eine leuchtende Stadt. Ein Ziel, das sie nur mithilfe der Meereshexe erreichen können. Mit ihr gehen sie daher einen Pakt ein: Sie geben ihre Namen auf und stoßen mit ihrem kleinen Boot in unbekannte Gefilde vor. Ein Königreich voller Fantasie und Wunder entfaltet sich vor ihren Augen. Doch die Realität bricht erbarmungslos über die drei ein. Bald schon kämpfen sie gegen das eigene Auflösen an, und drohen, in Schaum und Gischt zu verschwinden.
Der Wettbewerbsbeitrag von Schimmelpfennig ist auch am Freitag, 26. Mai, um 9 und 11 Uhr im TaR zu sehen. Im Anschluss beginnt um 12.45 Uhr dort die Jurydebatte zur Vergabe des Mülheimer KinderStückePreis 2023, der mit 15.000 Euro dotiert ist. Wer neugierig ist, kann die Debatte im Theater (Eintritt: frei) oder im Livestream unter stuecke.de verfolgen.
Tickets für Familien oder Schulklassen
Ideal für Familien sind die beiden Nachmittagsvorstellungen, zunächst die KinderStücke-Eröffnung mit „Der Hase in der Vase“ am Sonntag, 21. Mai, 16 Uhr im Theater an der Ruhr. Eine Feier mit kleinen Überraschungen für alle Besucherinnen und Besucher beginnt bereits um 15 Uhr.Auch „Das Märchen von der kleinen Meerjungfrau“ ist nachmittags zu sehen: am Donnerstag, 25. Mai, um 17 Uhr im Theater an der Ruhr. Karten für sechs Euro (Erwachsene) bzw. drei Euro (Kinder) gibt es unter stuecke.de und bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, zum Beispiel der Touristinfo und der vier.zentrale in Mülheim.Interessant für Schulklassen: Auch bei den Vormittagsvorstellungen gibt es aber noch die Chance auf Tickets, für Einzel-Bucher, aber auch für ganze Klassen. Letztere können die Vorstellungen kostenlos besuchen. Lehrerinnen und Lehrer können dafür Karten bei Theaterpädagogin Sarah Kranenpoot unter kinder@stuecke.de oder Tel. 0208 455 4124 reservieren.