Gelsenkirchen. Angesichts explodierender Infektionszahlen blickten Schüler, Lehrer und Eltern mit Sorge auf den Schulstart. Wie es in Gelsenkirchen lief.

Es hatte etwas vom Blick des Kaninchens auf die Schlange, mit dem alle Beteiligten auf den ersten Schultag nach den Weihnachtsferien in Gelsenkirchen schauten. Man rechnete mit enormen Krankmeldungen und positiven Schnelltests in der Klasse. Doch es sollte anders kommen, jedenfalls bei den acht Schulen, bei denen die WAZ nachfragte und Antworten bekam.

Kaum mehr positive Schnelltests als vor den Ferien

Nicht oder kaum mehr positive Schnelltests als vor den Ferien, meldeten alle angefragten Schulen, und auch die Zahl jener, die gar nicht erst kamen, weil sie bereits in heimischer Quarantäne ausharren, blieb überschaubar. Von den 1100 Ückendorfer Gesamtschülern, die ja nach den neuen Regeln alle unabhängig vom Impfstatus Montagfrüh vor Unterrichtsstart getestet wurden, gab es nur sieben positive Schnelltests, drei Infizierte waren bereits daheim geblieben. Schulleiter Achim Elvert ist positiv überrascht.

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Ähnlich ist die Lage an der Gesamtschule Berger Feld. Von den rund 1500 Tests fielen ebenfalls nur sieben positiv aus, von den 150 Lehrkräften sind nur fünf aktuell krankgemeldet. „Wir hatten eine Impfaktion im Haus vor Jahresende, die Impf- und Boosterquote ist entsprechend sehr hoch“, ist Schulleiterin Maike Selter-Beer froh, den Präsenzunterricht vorerst sichern zu können.

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Michael Frey, Leiter des Ricarda-Huch-Gymnasiums, ist skeptischer. Zwar ist auch hier die Zahl der positiven Tests gering, „aber das kann sich ändern“, fürchtet er. Die Ansteckungen sieht er zwar nicht wirklich in der Schule, aber in Bus und Bahn auf dem Schulweg etwa, der zum Start ja sogar ungetestet ablaufen durfte. An der Hauptschule Grillostraße gab es vier positive Tests bei 500 Schülerinnen und Schülern, fünf weitere haben sich wegen Corona im Vorfeld abgemeldet. Allerdings fehlen hier wie immer nach den Ferien noch einige Kinder, die nicht abgemeldet wurden, bei denen der Grund der Abwesenheit also unklar ist. Keinen einzigen positiven Test gab es hingegen an der Hauptschule Schwalbenstraße.

Nur zwei von 1700 Tests positiv am Berufskolleg

Auch Ralf Niebisch, Leiter des Berufskollegs am Goldberg, ist positiv überrascht. Nur zwei von 1700 Tests vor Ort waren positiv, auch sonst ist der Krankenstand sehr überschaubar. An der Gertrud-Bäumer-Realschule hatte Leiterin Antje Bröhl ebenfalls mit mehr Ausfällen gerechnet: sechs positive Tests und 16 weitere bereits vor dem Start in Quarantäne gab es hier.

Wie viele Schüler wirklich infiziert sind, werden nun die PCR-Tests zeigen. Bis dahin muss kein Kontaktschüler in Quarantäne. Wie die Lage an Grund- und Förderschulen ist, lässt sich wegen der dort genutzten PCR-Pooltests frühestens Dienstag sagen.