Gelsenkirchen. Die Maskenpflicht im Unterricht ist abgeschafft, die Quarantänefälle steigen. In Gelsenkirchen tragen vor allem ältere Schüler freiwillig Masken.

Die Inzidenz steigt wieder landesweit und auch in Gelsenkirchener Schulen sind deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in Quarantäne wegen einer Corona-Infektion oder weil sie Sitznachbarn von Infizierten sind. Es sind fast dreimal soviel wie vor den Herbstferien. Eigentlich ist die Maskenpflicht in den Schulen in NRW zum 2. November ja gefallen. Das Bild im Unterricht an Gelsenkirchener Schulen hat sich allerdings kaum verändert. Vor allem ältere Schüler tragen weiterhin freiwillig die Maske auch am Platz.

„Vor allem in der Oberstufe tragen alle weiterhin die Maske auch am Platz. Die Schüler haben einfach Angst, wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne zu müssen und noch mehr Stoff zu versäumen“, hat Charlotte Renner, kommissarische Leiterin des Annette von Droste-Hülshoff-Gymnasiums, festgestellt. Auch in den unteren Klassen hätten sich an ihrer Schule viele für einen Mund-Nasen-Schutz entschieden – weil sie lieber im Präsenzunterricht lernen möchten als zu Hause.

Trend an allen Gelsenkirchener Schulformen

Ähnliches hat Antje Bröhl, Leiterin der Gertrud-Bäumer-Realschule, beobachtet. Laut ihr wird in den oberen Klassen viel Maske getragen, in den unteren Jahrgängen allerdings eher weniger. An der Hauptschule am Dahlbusch entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler offenbar ebenfalls individuell. „Ich war gerade in einer Unterrichtsprobe, da haben alle Masken getragen. Es gibt aber auch Klassen, da hat sie keiner mehr auf“, berichtet Schulleiter Marco Sawatzki. An seiner Schule sei die Zahl der Quarantänefälle nach den Herbstferien wieder deutlich angestiegen. Ein Effekt, der an fast allen Schulen der Stadt zu beobachten ist.

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„Bei uns nimmt der Anteil der Maskenträger mit aufsteigendem Jahrgang zu“, resümiert Maike Selter-Beer, Leiterin der Gesamtschule Berger Feld. Zwischen 40 Prozent bei den unteren und über 80 Prozent in den Jahrgängen 12 und 13 liege die Masken-Quote an ihrer Schule.

Schon nach einer Woche 453 Schüler in Gelsenkirchen in Quarantäne

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Die Zahl der Quarantänefälle ist seit den Herbstferien auch in Gelsenkirchen stark angestiegen. Waren in der Woche vor den Herbstferien noch 163 Schülerinnen und Schüler in Quarantäne wegen einer Infektion, stieg die Zahl in direkt danach wenig überraschend auf 350. Am Tag, als die Maskenpflicht im Unterricht in NRW aufgehoben wurde, mussten bereits 453 Schüler daheim bleiben wegen einer Infektion oder wegen einer als Kontaktperson verordneten Quarantäne. Denn mit dem Wegfall der Maskenpflicht am Platz trat parallel wieder die Regel in Kraft, auch Sitznachbarn in Quarantäne zu schicken.

Relativ gering ist weiterhin die Quote der Lehrkräfte in Quarantäne. Lediglich fünf waren es am 3. November, der letzten Meldung für die Landesstatistik Am zwei Schulen in der Stadt musste zu dem Zeitpunkt wegen der Pandemie ein Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterricht stattfinden.