Mülheim. Mülheim braucht zwei neue Rettungswachen. Eine davon steht allerdings nun auf der Kippe, wie der Feuerwehrchef in einem Ausschuss berichtete.
Um das gesamte Stadtgebiet zügig erreichen zu können, plant die Mülheimer Feuerwehr zwei neue Rettungswachen in Styrum und Saarn. Letztere steht aber nun offenbar auf der Kippe.
Die Rettungswache Süd sollte nach einem Votum der Bezirksvertretung 3 auf einem Grundstück der Thyssen-Stiftung an der Mintarder Straße/Ecke Kölner Straße entstehen. „Wir können die Wache dort vermutlich nicht mehr realisieren“, musste Feuerwehrchef Sven Werner am Donnerstag im Ausschuss für Bürgerangelegenheiten, Sicherheit und Ordnung etwas zerknirscht feststellen.
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Zunächst hatte der Naturschutzbeirat den Standort vehement abgelehnt – für Werner „überhaupt nicht nachvollziehbar“. Für definitiv falsch hält er die Behauptung, es gebe genügend infrage kommende Grundstücke in Saarn. „Das haben wir ja eingehend geprüft.“
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Darüber hinaus wird der Feuerwehr aber offenbar auch die Nähe zur Ruhr zum Verhängnis. Schon in der September-Sitzung des BSO-Ausschusses hatte Werner erklärt, dass das Gelände der potenziellen Wache auch vom Hochwasser betroffen gewesen sei. Er brachte eine Anhebung des Geländes oder eine Zufahrt über die Landsberger Straße ins Spiel.
Bezirksregierung setzt neue Hochwassergrenzen für Mülheim fest
Allerdings wolle nun die Bezirksregierung die Hochwassergrenzen deutlich verändern, so dass es Schwierigkeiten mit der Baugenehmigung geben könnte. Werner sprach im Konjunktiv, weil er den Standort längst nicht als abgehakt verstanden wissen will.
Ohnehin steht das Projekt aktuell nicht auf Platz eins der Prioritätenliste. „Durch Einbindung in die Bewältigung der Corona-Pandemie bleibt das ein oder andere auf der Strecke“, gestand Werner im Ausschuss.
Feuerwehrchef: „Schneller Hilfe muss alles untergeordnet werden“
Sollte der Standort tatsächlich nicht zustande kommen, hielte der Feuerwehrchef das für falsch. „Es wäre der Weg gewesen, Bürgerinnen und Bürgern im Süden der Stadt schnelle Hilfe zuteilwerden zu lassen und dem muss alles andere untergeordnet werden, alles“, betonte Werner.
Sein Amt werde mit Hochdruck daran arbeiten, eine Lösung oder einen anderen Standort zu finden.