Essen. Unsere Konzert-Auswahl für November. Der Monat wird nicht grau, sondernd schillernd zwischen Star Wars und Orgel-Fest - Möge die Macht mit Ihnen sein.

Griff nach den Sternen

2009 ist das Jahr der Astronomie. Schon vermeldet haben wir, dass Oberhausens Gasometer dem Himmel ein bisschen länger ganz nah ist. Während Tausende zu „Sternstunden – Wunder des Sonnensystems” pilgern, gilt es, einen sinfonischen Kosmos der anderen Art zu entdecken. In Zusammenarbeit mit der Sternwarte haben Bochums Symphoniker ein echt extraterrestrisches Programm zusammengestellt mit Auszügen aus Holsts wuchtigen „Planeten”, dazu Haydns unheimliche Ahnung vom Chaos vor der Weltwerdung („Schöpfung”) und Charles Koechlin mit „Vers la voûte étoilée”.

Richtig krachen aber lässt es erst Hollywood: Im Finale erklingen Space-Späße von Oscar-Preisträger John Williams. Bochums Symphoniker unter Rasmus Baumann mit Musik zu E.T. und Star Wars. Möge die Macht mit ihnen sein.

Karten ab 15 €. Freitag, 6.11., 20 h, Audimax der Ruhr-Universität. Tel.: 0234 - 33 33 55 55

Große Orgel, kleiner Preis

Nein, eigentlich gar kein Preis. Denn zur Einweihung der neuen Orgel macht Duisburgs Mercatorhalle Musikfreunden ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Zuhörer können das Prachtstück kostenlos in Ohrenschein nehmen. Wahrhaftig, eine Kathedralenorgel: 61 Register,fast 4400 Pfeifen, fünf Meter die längste, sieben Millimeter die kleinste. Das Wunderwerk der Traditionsfirma Eule wird vor dem Gratis-Sontag schon am 14.11., 18 h, (leider ausverkauft) festlich eingeweiht von Star-Organisti Iveta Apkalna mit einem Festkonzert an der Seite der Duisburger Philharmoniker. Von morgens 11 bis abends gibt es dann am 15.11. bei „Orgel für alle” kostenlose Einblicke in die Klangmöglichkeiten. Für Kinder etwa um vier den „Karneval der Tiere”, für Kenner um eins ein Gespräch mit dem Orgelbauer. Und am 18./19. November wartet der nächste Spitzenmusiker am Orgelpult: Wayne Marshall spielt im dritten Philharmonischen Konzert Poulenc und natürlich Saint-Saens' „Orgelsinfonie”.

Alle Termine mit Detail-Infos unter www.duisburger-philharmoniker.de Karten-Info: Tel 0203 -30 09 100

Piano, Piano

Mindestens zwei klavieristische Leckerbissen warten in Essens Philharmonie diesen Monat. So verschieden sie sind, so weit oben bewegen sich Maria Joao Pires und Emanuel Ax in der Liga der Tastentiger. Die Portugiesin, einst kometenhaft aufgestiegen mit aufsehenerregenden Chopin-Interpretationen, wird an der Ruhr Mozarts Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur spielen. Schon als Siebenjährige interpretierte sie das Meisterwerk vor Publikum. Erlesen die Begleitung: Amsterdams Concertgebouworkest steuert unter Iván Fischer ein reines Mozart-Programm bei, etwa Zauberflöten-Ouvertüre und Jupiter-Sinfonie.

Ax greift wuchtiger ins Schwarzweiße. Er bringt Chopins zweites Klavierkonzert mit. James Conlon und das Chamber Orchestra of Europe spielen außerdem Mendelssohns „Italienische”.

Pires am 8.11., 15 h (!), Karten ab 20 €. Ax am 22.11., 17 h, Karten ab 18 €. Tel. 0201-8122 200, www.philharmonie-essen.de

Meister Maazel

Vielleicht ist es das stärkste Konzert des Monats, wer weiß das schon vorher? Aber Abende mit Lorin Maazel sind selten kein Ereignis. Der nicht unschwierige Altmeister kommt fraglos mit zwei Orchester-Riesen in Dortmunds Konzerthaus. Zu Tschaikowskys erstem Klavierkonzert (Solist ist der junge Simon Trpceski) stellt er Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung”. Auf virtuose Russenromantik folgt also der schiere, schillernde Orchesterzauber. Maazel, 79 inzwischen, wird ihn mit dem Philharmonia Orchestra zu entfachen wissen.

25.11., 20 h, Karten ab 20 €, 0231-22 696 200. www.konzerthaus-dortmund.de