Essen. . Die Schweizer Ermittler Liz Ritschard (Delia Mayer) und Reto Flückiger (Stefan Gubser) müssen den Mord an einer dreifachen Mutter aufklären. Eine Wunderheilerin hilft dabei. Was überraschenderweise auch als Krimi ganz ordentlich funktioniert.
Wenn „Tatort“-Ermittler einen jungen Burschen mit vermeintlich übersinnlichen Fähigkeiten um Hilfe bitten, dann ist die Verzweiflung groß. Und es gibt halt auch nach mehr als 40 Jahren noch eine Premiere in der deutschesten aller Krimireihen, die diesmal aus der Schweiz kommt und nicht ohne Grund „Zwischen zwei Welten“ (ARD, Ostermontag, 20.15 Uhr) heißt.
dien in einen Ashram verzogen. Aber die Drehbuchautoren Eveline Stähelin und Josy Meier erweitern den Kreis derer, die ein Motiv gehabt hätten, zügig genug, um die klassische Erwartungshaltung für den Mit-Rater zu füttern und den Krimirahmen zu zimmern.
Erzähltempo in Schweizer Gemütlichkeit
Darin malt Regisseur Michael Schaerer ein trauriges Bild von vernachlässigten und orientierungslosen Kindern, hin- und hergerissen zwischen egoistischen Eltern, die sich ohne Rücksichten verwirklichen wollen. Und er skizziert recht anschaulich das Drama von Vätern, die sich ihre Rechte erkämpfen müssen. Tatort
Dazwischen stecken die beiden Ermittler fest, deren angenehm zurückhaltendes Spiel zu den positiven Markenzeichen des Schweizer Tatorts zählt: kein Krawall, keine Marotten, keine Krankheiten. Und doch kommt man ihnen nahe, dem einsamen Polizisten, der aufs Boot gezogen ist und seiner Kollegin, die Frauen liebt, ohne dass daraus eine Riesenaffäre würde. Die Beiden würden auch jeden skandinavischen Krimi schmücken. Ohnehin erinnert die düstere Grundstimmung in ihren bläulichen Bildern an das, was aus dem hohen Norden regelmäßig angeliefert wird.
Dass zwei so nüchtern-sachliche Menschen nun ausgerechnet einen spirituell durchdrungenen Burschen, bei dem das Opfer sich zur Wunderheilerin ausbilden ließ, in ihre Ermittlungen mit einbeziehen und sogar ein paar brauchbare Hinweise bekommen, das ist eine Idee, die man eher in Münster verorten würde. Dieser Krimi schlägt allerdings kein Kapital daraus – der Gag ist für die Dramaturgie letztendlich verzichtbar.
Dennoch funktioniert dieser „Tatort“ schon wegen seiner überdurchschnittlichen Darsteller ganz ordentlich und bleibt auch bis zum Ende spannend. Das Erzähltempo ist eher der Schweizer Gemütlichkeit angepasst, aber das muss in einer Welt stetiger Reizüberflutung ja weiß Gott nichts Schlechtes sein.
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