Marl. Die Gewinner der begehrten Grimme-Preise stehen fest. Unter anderem werden Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf für ihre Show „Circus HalliGalli“ ausgezeichnet. Auch das Tatort-Team aus Österreich mit Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer kann sich über eine Trophäe freuen.
Das Grimme-Institut hat am Mittwoch in Düsseldorf bekannt gegeben, wer in diesem Jahr die begehrten Grimme-Preise erhält. Aus 66 Nominierungen haben die Jurys die Gewinner der 50. Auflage ausgewählt. In drei Kategorien werden jeweils mehrere Auszeichnungen vergeben.
In der Kategorie „Unterhaltung“ geht die Trophäe unter anderem an Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf für die Konzeption und Moderation ihrer Show „Circus HalliGalli“ auf ProSieben. Sie „setzen auf Grenzüberschreitungen und Unberechenbarkeit, sie wollen verblüffen und in schönster Systematik ganz schräge Elemente vermischen, zum großen Spaß eines Ironie-verliebten Publikums“, lobt Grimme-Direktor Uwe Kammann das Format.
Trophäe für Prostituierten-Fall des Tatort-Teams aus Österreich
Fünf Produktionen werden in der Kategorie „Fiktion“ ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem die Drehbuchautoren und der Schauspieler Matthias Brandt für „Eine mörderische Entscheidung“ (NDR/Arte). Der Film zeichnet die Ereignisse um den Bundeswehr-Oberst Georg Klein nach, der den fatalen Befehl zum Angriff auf zwei Tanklaster in Afghanistan gab. Die zweite Trophäe erhalten die Macher sowie die Haupt-Darsteller Claudia Michelsen und Lars Eidinger für „Grenzgang“ (WDR/NDR), einer Literatur-Verfilmung über die aufkeimende Liebe zweier Menschen in der hessischen Provinz.
Geehrt wird auch das Tatort-Team aus Österreich. Die Schauspieler Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer können sich ebenso über den Grimme-Preis freuen wie der Autor und die Regisseurin der Folge „Angezählt“ (rbb/ORF), der vom Tod einer Bulgarin im Wiener Prostituierten-Milieu handelt.
Mehr als vier Jahrzehnte wird der „Tatort“ inzwischen ausgestrahlt. Für „seine herausragende Rolle im deutschen Fernsehen“ gibt’s ebenfalls eine „Besondere Ehrung“.
Bundespräsident Gauck bei Preisverleihung
In der Kategorie „Information und Kultur“ geht der Grimme-Preis unter anderem an die Macher des Dokumentarfilms „Restrisiko“ (BR) über psychisch kranke Straftäter. Katrin Rothe erhält die Auszeichnung für ihren Film „Betongold“ (rbb/Arte), in dem sie ihre Erfahrungen mit dem Verkauf eines Berliner Mietshauses schildert. Die satirische Reportage-Reihe „Sonneborn rettet die Welt“ (ZDF) zählt ebenso zu den Preisträgern.
Gleich doppelt geehrt wird Autor und Regisseur Eric Fiedler für seinen Dokumentarfilm „The Voice of Peace“ über den Friedensaktivisten Abie Nathan. Der gefiel nicht nur der Jury sondern auch vielen Zuschauern und heimst deshalb neben der Trophäe für „Information und Unterhaltung“ noch den Publikumspreis ein.
Übergeben werden die Grimme-Preise am 4. April im Stadttheater von Marl. Michael Steinbrecher wird die Preisgala moderieren. Zum Jubiläum kommt auch Bundespräsident Joachim Gauck. (we)