Gais. . Jörg Kachelmann zürnt der ARD immer noch. Der vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochene TV-Meteorologe wirft namentlich dem SWR vor, Partei für seine Ex-Partnerin ergriffen zu haben. Eine Einladung in einen SWR-Talk lehnte Kachelmann mit deutlichen Worten ab.

Die Einladung klang freundlich. Die Redaktion würde sich „sehr freuen“, wenn TV-Meteorologe Jörg Kachelmann sich in einer SWR-Talkrunde über das „Gesellschaftsspiel Klatsch“ (Thema) äußern würde. Kachelmanns Absage fiel umso drastischer aus. Im Internet donnerte der Wettermann in Anspielung auf einen undiplomatischen EU-Schmäh einer US-Diplomatin: „Fuck the ARD.“

Doch Kachelmann beließ es nicht dabei. Vielmehr begründete er seinen Wutausbruch wortreich. Vor exakt vier Jahren habe er seinen letzten Auftritt als ARD-Moderator gehabt. Damals habe er die Olympischen Winterspiele in Vancouver, Kanada, mit meteorologischer Expertise begleitet. Bei seiner Rückkehr nach Deutschland sei er prompt verhaftet worden. Vom Vorwurf der Vergewaltigung einer ehemaligen Partnerin wurde Kachelmann jedoch 2011 rechtskräftig freigesprochen. Doch das Gerichtsverfahren hatte einen Karriere-Knick zur Folge. Es kostete Kachelmann letztlich seine TV-Präsenz.

„Die Herzensbildung eines abgetauten Kühlschranks“

Dem SWR wirft der gebürtige Lörracher vor, „von Anfang an klar für die Lügnerin und Falschbeschuldigerin (...) Partei ergriffen“ zu haben. Und: „Nach 18 Jahren Arbeitens für die ARD hat es der Sender nicht einmal hinbekommen, sich in irgendeiner Form für den Menschen zu interessieren, der Opfer einer Falschbeschuldigung wurde.“ Kachelmann schrieb der Redaktion ferner: „Wenn Ihre Chefs wenigstens die Herzensbildung eines abgetauten Kühlschranks hätten, wüssten sie, was sie mit mir gemacht haben, und sie hätten wenigstens die Gnade, mich in Ruhe zu lassen.“