Essen. . Die Wanderhure, Münchhausen und mittelalterliche Abenteuer sollen Zuschauer locken. Private und Öffentlich-Rechtliche locken in der zweiten Jahreshälfte mit hochkarätigen Programmen. SAT.1 bittet dabei gleich mehrfach zur Zeitreise. Die Zeit der Wiederholungen neigt sich dem Ende zu.

Wer in den vergangenen Wochen neue Filme sehen wollte, der musste ins Kino gehen. Denn wie immer im Sommer gab es im Fernsehen überwiegend Wiederholungen. Oder Sport. Doch das wird sich in den kommenden Wochen und Monaten schnell wieder ändern. Die deutschen TV-Sender locken in diesem Herbst mit so vielen neuen Eigenproduktionen, wie schon lange nicht mehr.

SAT.1 bittet dabei gleich mehrfach zur Zeitreise. Zum einen schlüpft Alexandra Neldel erneut in die Rolle einer umherziehenden Prostituierten im Mittelalter. Nach „Die Wanderhure“ und „Die Rache der Wanderhure“ gibt es nun „Das Vermächtnis der Wanderhure“. Einziger Wermutstropfen für Fans: Egal wie gut die Quote ist, es soll die letzte Verfilmung eines Romans der Iny Lorentz-Buchreihe sein.

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Gelindert wird möglicher Abschiedsschmerz durch eine andere historische Romanverfilmung. Denn nach dem enormen Erfolg der „Säulen der Erde“ öffnen sich im Herbst nun auch Ken Folletts „Tore der Welt“. An vier Abenden geht es erneut nach Kingsbridge. Kurz vor Ausbruch des Hundertjährigen Krieges dürfen dort unter anderem Cynthia Nixon („Sex and the City“), Miranda Richardson („Harry Potter“) oder Peter Firth („Jagd auf Roter Oktober“) gegen die Pest und die Auswirkungen des Hundertjährigen Krieges kämpfen.

Baron von Münchhausens wilde Geschichten

Da bleibt RTL doch lieber in der Gegenwart und schickt Kai Wiesinger und Bettina Zimmermann zum dritten Mal auf Schatzsuche. Nach dem Nibelungengold und der Heiligen Lanze machen sie dieses Mal „Jagd auf das Bernsteinzimmer“. Fabian Busch hilft bei der Suche, „Casino Royal“-Schurke Clemens Schick spielt den Bösen.

Höhepunkt des RTL-Herbstprogramms soll allerdings der „Transporter“ werden, eine Serie, die auf den gleichnamigen Kinofilmen basiert. Statt Jason Statham spielt im Fernsehen allerdings Chris Vance (Prison Break) den Kurier Frank Martin, der bei seinen Aufträgen gerne fahrbare Untersätze aller Art zerlegt. Angeblich soll die erste Staffel rund 30 Millionen Euro gekostet haben. Ob sich die Investition gelohnt hat, erfahren die Zuschauer ab Ende Oktober.

Jan-Josef Liefers tritt in die Fußstapfen von Hans Albers 

Aber auch die öffentlich-rechtlichen TV-Sender haben zahlreiche Höhepunkte zu bieten, wenn die Tage wieder kürzer werden. Einer davon dürfte die Rommel-Verfilmung der ARD sein, die schon während der Dreharbeiten für Schlagzeilen sorgte, weil sie nach Ansicht der Rommel-Nachkommen ein falsches Bild von Hitlers einstigem Lieblingsgeneral zeichnet. Schauspielerisch dürfte es nichts zu meckern geben. Schon weil Ulrich Tukur den Feldmarschall gibt.

Weniger Aufregung hat es um den Weihnachtszweiteiler der ARD gegeben. Obwohl dort sogar gelogen wird. Was in der Natur der Sache liegt. Denn zum Fest tritt Jan-Josef Liefers in die Fußstapfen von Hans Albers und erzählt als Baron von Münchhausen wilde Geschichten. Angeschwindelt werden unter anderem Katja Riemann und Jessica Schwarz.

„Der kleine Lord“ – leicht abgewandelt

Für das ZDF geht gegen Jahresende „Der kleine Lord“ ins Rennen – leicht abgewandelt. Abweichend von der Romanvorlage „Little Lord Fauntleroy“ der britischen Schriftstellerin Frances Burnett heißt die Hauptfigur dieses Mal Emily Ernest und wird von der neunjährigen Philippa Schöne gespielt. Erzogen wird nicht in England, sondern in Österreich, wo Christiane Hörbiger als Gräfin von Liebenfels residiert und Veronica Ferres als Frauenrechtlerin für Gerechtigkeit sorgt. Logisch, dass es bei so viel Weiblichkeit auch einen anderen Titel gibt: „Die kleine Lady“.