Essen. Unmengen Schulden, miserables Essen, kein Koch und ein furchtbares Ambiente. Der Auftakt der sechsten Staffel von „Rach der Restauranttester“ auf RTL konfrontiert den Sternekoch direkt mit einem Härtefall. An trostloser Gastro-Szenerie ist diese Folge kaum zu toppen.

Dem 45-jährigen Gastwirt Jens Reinheimer steht das Wasser bis zum Hals. Vor zwei Jahren übernahm er das „Reiterstüble“ in Sindelfingen. In der Vereins-Gaststätte eines Reitstalls wollte er die Gäste mit schwäbischen Schmankerln und saftigen Steaks verwöhnen. Davon spürt der Zuschauer aber nicht viel, als er zusammen mit Christian Rach das Restaurant zum ersten Mal von Innen sieht. Ein abgewracktes Vereinslokal, unappetitliche Tiefkühlkost und ein völlig planloser Chef verheißen von der ersten Minute an nichts Gutes.

Aber der Super-Gau kommt erst noch. Servicekraft Manuela eröffnet dem Restauranttester, dass das „Reiterstüble“ eigentlich längst geschlossen sein sollte. Alle Mitarbeiter wurden schon entlassen, übrig geblieben sind nur Jens und Manuela – und ein Berg Schulden. Es fehlt aber nicht nur an dem nötigen Personal, sondern auch an einer klaren Linie. Rach beschönigt wie immer nichts: „Vielleicht geht hier gleich das Licht aus.“

Rach zieht alle Register

Ab diesem Moment wartet der Zuschauer eigentlich nur noch darauf, dass der Sternenkoch die Flinte ins Korn wirft. Aber Christian Rach wäre nicht Christian Rach, wenn er vorschnell aufgeben würde. Stattdessen zieht er alle Register, um das Restaurant wieder auf Vordermann zu bringen. Und hangelt sich dabei von einem frustrierenden Rückschlag zum nächsten.

Der Hotelfachmann Jens Reinheimer gibt in der Küche zwar sein Bestes, hat aber vom Kochen keine Ahnung. Deswegen muss schleunigst ein richtiger Koch gefunden werden, der den hoffnungslos überforderten Chef ablösen kann. Leichter gesagt als getan. Trotz großer Motivation des Gastwirts, der prompt beim Arbeitsamt anruft, sind die ersten Bewerber eine herbe Enttäuschung. Das Publikum leidet mit dem sympathisch-naiven Schwaben, dessen Existenz auf dem Spiel steht.

Letzte verzweifelte Maßnahme: ein Aufruf im Radio. Als sich daraufhin niemand beim dem sichtlich verzweifelten Restaurant-Betreiber meldet, muss Rach die Reißleine ziehen. Das übliche Format, binnen weniger Tage ein neues Konzept zu erarbeiten, funktioniert bei dem Sindelfinger Gastronomen nicht. Rach geht. Der Spannungsbogen wird bis zum Zerreißen gespannt. Er verspricht aber, wiederzukommen, wenn Jens Reinheimer innerhalb von 14 Tagen einen Koch findet. Spätestens jetzt stellt sich dem Zuschauer die Frage, ob diese Folge ein gutes Ende nehmen wird.

Zwei Köche bringen Schwung ins Reiterstüble

Zehn Tage später kehrt der Sternekoch tatsächlich zurück. Er hat positive Nachrichten aus dem Reiterstüble erhalten. Gleich zwei Köche sind vor Ort, um endlich wieder Schwung in die Küche zu bringen. Und was anfangs niemand für möglich gehalten hätte, gelingt. Gute Landhausküche kommt auf die Speisekarte. Die verdreckte Küche wird auf Hochglanz poliert. Und nun kehren auch endlich die Gäste wieder zurück. Selbst einige Monate später, als Rach seinen üblichen Kontrollbesuch macht, ist der Sternekoch zufrieden. Das Reiterstüble hat sicht um 180 Grad gedreht.

Der Fall von Gastwirt Jens Reinheimer hat die Messlatte für die nächsten sieben Folgen (montags, 21.15 Uhr, RTL) in punkto Dramatik und Spannung hoch gelegt. Es wird schwer sein, diesen Chaos-Gastronomen zu überbieten. Mit 6,91 Mio Zuschauern kehrte "Rach - Der Restauranttester" auf die Fernsehbildschirme zurück. Nur "Wer wird Millionär?" (7,03 Mio) hatte mehr Zuschauer. Der Auftakt der neuen Staffel war damit die zweiterfolgreichste Folge seitdem die Gasto-Doku ausgestrahlt wird.