Köln/Hamburg. .

Sat.1 bläst zum Kampf der Köche: Ab Freitagabend wird „Deutschlands Meisterkoch“ gesucht, am Montag eröffnet „Rachs Restaurantschule“. Und zwischen Zwiebelwürfeln und Grill gibt’s jede Menge Schweiß und Tränen.

Immerhin, dieses Mal singen sie nicht. Auch tanzen ist grundsätzlich nicht vorgesehen, wenn Sat.1 von Freitag (20.15 Uhr) an in einer neuen Casting-Show „Deutschlands Meisterkoch” sucht und RTL kommenden Montag „Rachs Restaurantschule” eröffnet. In beiden Fällen gilt stattdessen: Wichtig ist auf dem Teller.

Da stehen sie in langer Reihe und haben feuchte Augen. Weil sie Zwiebeln schneiden müssen. Berge von Zwiebeln. Zwischendurch kommt einer von der Jury vorbei und sagt Sätze wie: „Sollen das Würfel sein?” Manchmal kommt auch ein Mann in roter Jacke vorbei und öffnet eine Verbandskiste. Weil sich im Eifer des Gefechts ein Kandidat das Messer schon mal in den Finger statt in die Zwiebel jagt. Womit wir schon mal Blut und Tränen hätten. Den Schweiß gibt es später, beim Grillen.

„Nur mit gutem Aussehen und wenig Können wird hier niemand gewinnen”

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Von Andreas Böhme

Ist also alles dabei, was man so kennt aus einschlägigen Formaten, wenn Thomas Jaumann, Tim Raue und Nelson Müller sich auf die Suche nach Deutschlands Meisterkoch machen. Selbst die Einspieler der dümmsten Kandidaten fehlen nicht. Frauen, die vor den Augen der Jury mit Ketchup aus der Plastikflasche würzen und Männer, die mit schlichten Nudeln punkten wollen. Was natürlich nicht funktioniert. „Hier geht es um Spitzenleistungen. Nur mit gutem Aussehen und wenig Können wird hier niemand gewinnen”, behauptet Jaumann. 1500 Leute haben sich beworben.

150 von ihnen haben den Kochlöffel immerhin so gut geschwungen, dass sie ihre Kreationen der Jury vorsetzen durften. Sie wählt aus ihnen schon in der ersten Sendung die zwölf Besten aus. Gemeinsam geht es in ein Kölner Loft und von dort aus wöchentlich zu einer neuen Herausforderung, formatüblich „Challenge” genannt. Auf den Sieger warten am Ende immerhin 100.000 Euro.

Zum Auftakt gibt es ein paar vermeintlich flotte Sprüche der Jury, bangende Kandidaten und gewagte Rezepte. Ganz unterhaltsam ist das, leidet aber unter einer bekannten Schwierigkeit, nur über Bilder lässt sich ein Kochwettbewerb schwer vermitteln. Es fehlt der Geruch, es fehlt der Geschmack. Und deshalb müssen die Juroren oft langwierig erklären, was die Zuschauer vor dem Fernseher bei Gesangs- oder Tanzshows meist selbst feststellen können.

Ausbilder Rach

Ein Problem, mit dem sich grundsätzlich auch Christian Rachs „Restaurant-Schule” herumschlagen muss, die wenige Tage später ihre Pforten öffnet. Wird aber wahrscheinlich nicht so auffallen. Denn RTL-typisch stehen hier wieder einmal die Schicksale der Kandidaten im Vordergrund, die antreten, um eine Festanstellung im „Slowman” zu bekommen. Ein hübsches Lokal im Hamburger Chile-Haus ist das, früher bekannt als „Weinhexe“.

Rach schlüpft vor der Kamera in die Rolle des Ausbilders und bereitet mit Arbeitssuchenden zwischen 17 und 44 Jahren die Neueröffnung des Restaurants vor. Dass es sich bei den Bewerbern nicht ausschließlich um Einser-Abiturienten kurz vor der Verleihung des ersten Michelin-Sterns handelt, überrascht nicht.