Essen. Vor drei Jahren hat er geliebte Titel verehrter Kollegen neu aufgenommen. Nun geht’s in die Gegenrichtung. Stars wie Randy Newman, Paul Simon und David Byrne singen die Hymnen des Meisters, und manchmal erkennt man sie kaum wieder.
Kraulst Du mich, kraul ich dich. Ungefähr nach diesem Motto verfährt Peter Gabriel bei seinem neuen Album, das streng genommen gar nicht seines ist. Denn „And I’ll Scratch Yours“ ist lediglich die Fortsetzung seines 2010er-Albums „Scratch My Back“, auf dem sich der Meister der Songs verdienter Kollegen annahm.
Nun geht’s umgekehrt: Die Bedachten singen Gabriels Lieder. Und das gerät zu einer höchst abwechslungsreichen Geschichte. Die einen betätigen sich quasi als Gabriel-Doubles, besonders auffallend bei Elbows Version von „Mercy Street“. Die anderen fegen alles gewohnte hinfort. Denn wenn ein Lou Reed „Solsbury Hill“ knurrt, verdüstert sich der Himmel – und die Hymne ist gar nicht mehr erkennbar.
Randy Newman näselt sich grotesk durch „Big Time“ – sensationell. Allen gemein ist aber die Einsicht: Diese großartigen Songs lassen sich selbst bei ruppigster Herangehensweise nicht verhunzen.
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