Ihre Tante wurde bekannt mit „Schatten an der Wand“. Nun legt die Nichte nach - mit einem beachtlichen Debüt und einer bemerkenswerten Stimme. Stephanie Neigel präsentiert einen abwechslungsreichen Mix aus Jazz, Soul, Funk, Latin und Pop.
Der Name hat in der Branche einen guten Klang. Und tatsächlich ist Stephanie Neigel die Nichte der leider inzwischen ziemlich in der Versenkung verschwundenen Julia (Jule) Neigel. Das Talent liegt offenbar in der Familie, musikalisch geht’s jedoch in eine andere Richtung.
Stephanie Neigel pflegt einen interessanten, jazzaffinen Popsound, der vermutlich nicht den Weg in die Hitparade finden wird. Aber das muss ja nicht schlecht sein. Schon der butterzart-soulige Auftakt „Anything But Love“ macht neugierig auf dieses Debüt. Später wird es salsaesk wie bei Gloria Estefan („Leave It Behind“) oder es geht mal federnd-funky ein bisschen in Richtung Steely Dan („Me And Myself“).
Die kleine Neigel, die schon bei etlichen renommierten (Jazz-)Projekten im zweiten Glied mitsang, hat eine Stimme zum Wegschmelzen; die Band, die sie begleitet, trägt ihren Gesang souverän und entspannt durch die Arrangements. Allein die Streicher-Zuckerung wird manchmal übertrieben.
Beachtliches Debüt! Stephanie Neigel: Introducing Stephanie Neigel, o-tone music/BHM, erscheint am 1. Februar
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, Stephanie Neigel sei die Tochter von Jule Neigel. Richtig ist: Sie ist ihre Nichte. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.