Essen. Robin Trower, das bluesende Urgestein aus England hat, mal wieder Forschungsarbeiten an den eigenen Wurzeln absolviert. „Roots And Branches“ heißt sein neues Album, das ziemlich viele Coverversionen von Klassikern des Blues- und Rock’n’Roll-Genres enthält.
Seit seiner Zeit bei Procol Harum hat Robin Trower einen festen Platz in der britischen Blueserszene. Das mag für den einen festgefahren sein, aber derlei Beharrlichkeit hat auch ihren Reiz. Diesmal hat sich die Gitarrenlegende vorgenommen, Blues- und Rock’n’Roll-Klassiker neu einzuspielen und sich dabei weitmöglichst vom Original zu entfernen.
Das setzt er jedoch nur in Teilen um. „Hound Dog“ beispielsweise, der Opener, rumpelt als rauer, angefunkter Blues daher, und das ist klasse. Den anderen Elvis-Song, „That’s Alright Mama“, als Shuffle aufzubereiten, klingt erstmal bizarr, das Kopfschütteln weicht beim zweiten Hören jedoch dem Mitwippen. Bei anderen Titeln – etwa „The Thrill Is Gone“ – bleibt der 67-Jährige deutlicher am Original.
Trower ist kein eleganter Stylist, sondern einer, der innehält, der die Töne torkeln lässt, der gern das Wah-Wah-Pedal bearbeitet und bei dem in vielen Soli die Verehrung für Jimi Hendrix durchschimmert. Und das ist immer noch hörenswert.
Robin Trower: Roots And Branches, Manhaton Records, Vertrieb: Soulfood, Veröffentlichung am 4. Februar