Essen. In Kanada singt sie längst im Rampenlicht, hierzulande kennt sie kein Mensch: Jill Barber pflegt auf sehr stimmige Art und Weise die Musik der 50er-Jahre. Ihr neues Album, das am 25. Januar erscheint, ist der ideale Klangteppich für die nächste Cocktail-Party.
Das Gesamtpaket ist stimmig. Fürs Cover ihrer Retro-Jazz-Platte „Mischievous Moon“ hat sich Jill Barber die Haare hochgesteckt, im Inneren posiert die Kanadierin dann sogar im eleganten kleinen Schwarzen. Und musikalisch darf man ihre Zeitreise in die 50er-Jahre gelungen nennen. Durchaus möglich, dass die hierzulande bislang unbekannte Barber mit ihrer romantischen Art den Durchbruch schafft. Das klingt nach den Platters, nach Doris Day, nach Nina Simone, gerne mit Doo-Wop-Einwürfen und der genretypischen Doppeldominante, mit schönen Chören und Geigenschmelz. Der ideale Klangteppich für die nächste Cocktailparty.
Wenn’s was zu meckern gibt, dann das: Barbers Stimme ist nicht eine von der verrucht rauchigen Sorte, sondern manchmal ein bisschen quiekig. Man muss sich halt dran gewöhnen. Dann wird man aber Schmachtminuten lieben wie den Opener „Chances“, das Bossa-angehauchte „Took Me By Surprise“ oder das gospelige „Oh My My“. Für die Cocktail-Party
- Jill Barber, Mischievous Moon, Ferryhouse Productions/ Warner Music Germany