Köln. . Nicht nur Motorikprobleme wie Stürze und eine abnehmende Fitness können erste Anzeichen einer drohenden Demenzerkrankung sein. Auch ein unsicherer Gang kann auf Demenz hinweisen und eine erhöhte Sturzgefahr bedeuten. Denn das Gehirn ist auch für motorische Prozesse verantwortlich.
Ein unsicherer Gang kann ein erstes Zeichen für ein erhöhtes Demenzrisiko sein. Bislang wurden sinkende Fitness, Stürze und andere Motorikprobleme als Zeichen für Gebrechlichkeit angesehen. Doch bei Analysen stellte sich heraus: Je unsicherer der Gang, desto höher war das Sturzrisiko des Patienten in den kommenden Monaten - und dies war zugleich ein Hinweis auf eine drohende Demenz. Darauf weist Prof. Reto Werner Kressig hin, Chefarzt für Geriatrie an der Universität Basel.
Die Senioren mussten in der Analyse über einen speziellen Teppich gehen, der über Sensoren Abweichungen von einem geraden Gang messen konnte. Wurden die Älteren beim Gehen noch unsicherer, wenn sie gleichzeitig Aufgaben lösen mussten, stieg zusätzlich ihre Wahrscheinlichkeit für eine Demenzerkrankung.
Das Gehirn vollbringe nicht nur intellektuelle Leistungen, sondern steuere auch motorische Prozesse, erläutert Kressig. Zur Demenzfrüherkennung müssten daher nicht nur die Hirnleistung gemessen, sondern auch motorische Veränderungen untersucht werden. (dpa)