Erlangen. Alzheimer ist eine tückische Erkrankung: Jahre bevor die Krankheit erkennbar wird, ist sie schon im Körper aktiv. Eine ganz frühe Prognose im jungen Erwachsenenalter scheint jedoch laut einer aktuellen Studie nicht möglich zu sein. Folgestudien sollen nun zeigen, wie sich die Krankheit entwickelt.
Die Alzheimerkrankheit beginnt mit hoher Wahrscheinlichkeit schon 10 bis 20 Jahre, bevor die ersten Symptome auftreten. Meist bemerken Betroffene zwischen 65 und 75 Jahren, dass ihr Gedächtnis nachlässt. Wissenschaftler der Universität Erlangen-Nürnberg haben versucht herauszufinden, wann die Krankheit genau einsetzt. Dabei konnten sie zeigen, dass Tests im jungen Erwachsenenalter keinen Nutzen haben.
Die Forscher untersuchten Blutproben von Freiwilligen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren. In einem frühen Stadium lässt sich Alzheimer nur durch Untersuchungen der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit nachweisen. Ein Teil der Probanden trug sogar einen genetischen Risikofaktor für Alzheimer in sich. Das Ergebnis der Untersuchung: Im Vergleich mit genetisch nicht vorbelasteten Probanden wiesen ihre Blutproben keine Unterschiede auf.
Nicht Jahrzehnte im Voraus
Aus dem Ergebnis schlossen die Wissenschaftler, dass Alzheimer nicht Jahrzehnte im Voraus vorherzusagen ist - sondern frühestens 10 bis 20 Jahre vor Ausbruch. Das hatten schon frühere Untersuchungen bestätigt. Wie sich die Krankheit entwickelt, sollen nun Folgestudien zeigen. (dpa)