Neumünster. Heuschnupfenpatienten können sich jetzt noch mit einer Hyposensibilisierung innerhalb von 21 Tagen für den nahenden Frühling wappnen. Eine Studie belegt, dass die Kurzzeittherapie Beschwerden wie Augenjucken und laufender Nase gut vorbeugt. Pollenallergiker sollten jedoch Abstand halten.

Für etliche Heuschnupfenpatienten lohnt es sich auch im Februar noch, mit einer spezifischen Immuntherapie zu beginnen. Darauf weist Wolfgang Hornberger vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster hin. Wer auf Mittel- und Spätblüher wie Gräser, Beifuß oder Ambrosia allergisch sei, könne jetzt noch mit einer sogenannten Hyposensibilisierung beginnen. Normalerweise sollte diese über einen Zeitraum von drei Jahren laufen, damit sie erfolgreich ist.

Eine aktuelle Studie mit 228 Teilnehmern belege aber, dass auch eine Kurzzeittherapie mit vier Injektionen innerhalb von 21 Tagen gut helfe, erläutert Hornberger. Die Probanden waren dafür per Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt worden, eine von ihnen erhielt ein Placebo. Diejenigen, die den Wirkstoff bekamen, hatten deutlich weniger Beschwerden wie Augenjucken oder eine laufende Nase.

Mediziner raten Pollenallergikern aber nicht nur zur Hyposensibilisierung, um akute Heuschnupfenbeschwerden zu lindern. Sie halten sie auch für sinnvoll, um einen sogenannten Etagenwechsel zu verhindern. Dabei werden auch die unteren Atemwege in Mitleidenschaft gezogen, es entwickelt sich ein allergisches Asthma. (dpa)