Mönchengladbach. Bei den derzeit frühlingshaften Temperaturen erblüht so mancher Baum schon jetzt im Januar. Die ersten Pollen fliegen bereits durch die Luft und setzen Allergikern früher als gewöhnlich schwer zu. Medikamente sollten daher bereits jetzt eingenommen werden - denn einige wirken erst nach langer Zeit.
Manche Pollenallergiker werden schon jetzt wieder von Heuschnupfen geplagt. Sie sollten ihre antiallergischen Medikamente zu Hause haben und darauf achten, dass diese noch nicht abgelaufen sind, rät Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB) in Mönchengladbach. "Und sie sollten die Medikamente jetzt schon einnehmen, denn manche muss man längerfristig nehmen, damit sie wirken."
Schon seit November und Dezember bekomme der DAAB Meldungen von Allergikern, die Heuschnupfensymptome registriert haben. Diese Beobachtungen deckten sich mit den Angaben des Deutschen Wetterdienstes. Denn dieser hat nun, im Januar, leichten Haselpollenflug gemeldet. Eine richtige Pollenflugmessung wie zur Pollenhochsaison gibt es derzeit laut der Expertin nicht.
Kleine Entwarnung
Allerdings dürfte sich die Belastung mit Haselpollen in diesem Jahr insgesamt in Grenzen halten, schätzt Prof. Karl-Christian Bergmann von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Berlin. "Ihrem natürlichen Rhythmus entsprechend haben die Haselnusssträucher im vergangenen Jahr mehr, die Birken dagegen weniger Pollen produziert", sagt er. "Daher gehen wir für 2014 von weniger Haselpollen, aber von einer verstärkten Aktivität der Birken aus." Die Zahl der Erlenpollen werde ähnlich hoch sein wie im vorigen Jahr.
Um sich vor der allergenen Belastung zu schützen, sollten Betroffene ihre Wohnräume so frei von Pollen wie möglich halten, empfiehlt Lämmle. Dazu gehört unter anderem, die Lüftungszeiten dem Wohnort anzupassen. In ländlichen Gebieten sind am Morgen die meisten Pollen in der Luft, in der Stadt dagegen am Abend. Daher sollte auf dem Land eher abends und in der Stadt lieber in der Früh gelüftet werden.
Nase spülen hilft
Vor dem Schlafengehen ist es außerdem sinnvoll, die Haare zu waschen und die Straßenkleidung nicht erst im Schlafzimmer auszuziehen. Lämmle rät Heuschnupfengeplagten darüber hinaus, regelmäßig die Nase zu spülen, damit sich die Allergene dort nicht festsetzen.
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Dass die Betroffenen jetzt deutliche Anzeichen ihrer Allergie merken, hängt laut Bergmann damit zusammen, dass einerseits ihre Nase nicht mehr an die Pollen gewöhnt ist, die seit Monaten nicht mehr geflogen sind. Andererseits könnte ihre Nase durch einen erst kürzlich durchgemachten Schnupfen oder eine Grippe empfindlicher geworden sein. (dpa)