Heidenheim. Die Hyposensibilisierung ist für viele Allergiker der eleganteste Ausweg aus Schnupfen, Atemnot und tränenden Augen. Die Behandlung kann auf lange Sicht eine Asthmaerkrankung verhindern und ist schon in jungen Jahren wirksam. Nun hat eine Studie aber herausgefunden, dass die Behandlung bei Kindern im Durchschnitt deutlich länger dauert.
Lassen sich erwachsene Patienten gegen Heuschnupfen hyposensibilisieren, brauchen sie meist weniger Therapiesitzungen als Betroffene im Kindesalter. Im Mittel dauere die Behandlung bei ihnen 210 Tage, bei Kindern seien es 271, erläutert der Bundesverband der Pneumologen (BdP) in Heidenheim. Die Lungenärzte empfehlen die Hyposensibilisierung, weil sich dadurch verhindern lasse, dass sich aus der Pollenallergie ein chronisches Asthma bronchiale entwickelt. Unbehandelt kann es ansonsten zu einem sogenannten "Etagenwechsel" der Beschwerden von den oberen zu den unteren Atemwegen kommen.
Ein weiterer Vorteil der Hyposensibilisierung ist dem BdP zufolge, dass die Therapiekosten bei behandelten im Vergleich zu unbehandelten Allergikern deutlich sinken. Das gehe aus einer neuen Studie aus den USA hervor. Demnach sind bei Patienten mit frisch diagnostiziertem Heuschnupfen schon drei Monate nach Therapiebeginn die Ausgaben geringer gewesen. Über den gesamten Beobachtungszeitraum von 18 Monaten seien die Gesamtkosten im Vergleich zur nicht behandelten Kontrollgruppe um 30 Prozent gesunken. Pro hyposensibilisiertem Patient hätten die Kosten für ambulante Arztbesuche 800 Dollar, das entspricht etwa 610 Euro, weniger betragen.