Witten. . Warzen gehören zu den äußerst unbeliebten Hauterscheinungen – sie kommen jedoch so häufig vor, dass man sie nicht ignorieren kann. Besonders bei Kindern machen sie Probleme: Etwa ein Drittel aller Jungen und Mädchen leide unter Warzen, sagt Dr. Thomas Pfeil, Hautarzt aus Witten.
Warzen gehören zu den äußerst unbeliebten Hauterscheinungen – sie kommen jedoch so häufig vor, dass man sie nicht ignorieren kann. Besonders bei Kindern machen sie Probleme: Wenn der Warzen-Virus so richtig zugeschlagen hat, soll das Kind nicht am Schwimmunterricht teilnehmen. Für Kinder ist das häufig dramatisch, weil Schwimmen zu den absoluten Höhepunkten des Stundenplans zählt. Bei Warzen kommt der Hautarzt ins Spiel – und das recht oft: Etwa ein Drittel aller Kinder leide unter Warzen, sagt Dr. Thomas Pfeil, Hautarzt aus Witten.
Die Dellwarzen
Die so genannten „Dellwarzen“ (Mollusca contagiosa) sind kleine genabelte Knötchen, so Pfeil. Diese Schwimmbad-Warzen befallen hauptsächlich Kinder mit empfindlicher Haut. „Kinder, die durch das gechlorte Wasser zum Beispiel Hautirritationen wie rote Flecken aufweisen, sind dafür anfällig“, sagt Thomas Pfeil Besonders jedoch sind die Kinder mit Neurodermitis diejenigen, die von Warzen heimgesucht werden.
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Diese gutartigen, von Viren ausgelösten Hautneubildungen können an nahezu allen Körperstellen erscheinen. Dellwarzen sind kreisrund, hautfarben bis hellrot. Sie bestehen aus weichem Virusmaterial mit einer kleinen Vertiefung in der Mitte, der Delle. Einige können größer als einen halben Zentimeter werden, die meisten sind deutlich kleiner.
Anstecken kann man sich von Mensch zu Mensch. Die Warzen breiten sich vornehmlich an Armen, Beinen und am Rumpf aus, selten sind sie im Gesicht zu finden. Dass die Warzen mal hier, mal dort am Körper auftauchen, liege daran, dass Kinder sich kratzen und „das infektiöse Material“ verschleppen. Das Kratzen lässt sich wegen des leichten bis mittleren Juckreizes gerade bei Kindern kaum verhindern.
Die „gemeine Warze“
Die weitaus häufigste Warze bei Kindern ist die „gemeine (vulgäre) Warze“. Diese wird durch Untertypen der HPV-Gruppe (Humane Papillomviren) ausgelöst. Die Warze ist meist zwei bis fünf Millimeter groß und kreisrund. Im Laufe von Wochen und Monaten wächst sie langsam, ohne weh zu tun. Oft ist eine da, dann folgen weitere, bis manchmal die ganze Hand und auch die andere Hand befallen ist. Auch hier liegt es daran, dass sich die Kinder kratzen, so dass sich die Viren weiter verbreiten können.
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Ob Dellwarze oder „gemeine Warze“ – Kinder sollten erst dann wieder ins Schwimmbad gehen, wenn die Warzen abgeheilt sind. „Das kann durchaus mehrere Wochen dauern. Doch das chlorierte Wasser ist nicht empfehlenswert für die bereits erkrankten Kinder“, so Pfeil. Es gehe nicht zuallererst darum zu vermeiden, dass sich andere Kinder im Schwimmbecken anstecken, die Gefahr bestehe so gut wie nicht. „Im Meer oder in Seen dürfen die Kinder durchaus baden, auch in Sole ist es unproblematisch. Oftmals verschwinden die gemeinen Warzen auch bei einem Urlaub an der See. Barfußlaufen im Sand ist auch eine sehr angenehme Therapie.“
Betroffen von Warzen sind Kinder häufiger als Erwachsene – vermutlich findet eine Art Selbstimpfung statt, so dass man mit den Jahren immun dagegen ist. Feuchtes Milieu fördert anscheinend die Ansteckung, ist aber keineswegs notwendig. „Warzenviren sind fast überall“, so Pfeil. Doch durchaus „da, wo es feucht ist wie in Schwimmbädern oder in Saunen“. Wenn man dort barfuß geht, haben die Erreger leichtes Spiel.
Behandlung
Warzen können das Immunsystem auf raffinierte Weise austricksen. „Man zieht deshalb meist alle Register. Von Vereisen über Ätztinktur, auch Warzenlacke oder Warzensalbe werden verabreicht, genau wie Infra-Rotlicht. Wichtig ist auch immer das Aufweichen und das vorsichtige Abtragen der starken Verhornung, besonders bei Warzen an Handflächen oder Fußsohlen.
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Die Wirkung aber ist nicht immer sofort gegeben. Manchmal dauert es sogar ein bis zwei Jahre“, so Pfeil. Chirurgische Abtragung oder das Verbrennen mit elektrischem Strom oder Laser würden auch eingesetzt, allerdings bestehe die Gefahr von Narbenbildung.
Welche Methode wirklich hilft, wisse man nicht genau. „Es gibt kaum Studien, die das wirklich belegen.“ Aber: „Die Warzen neigen sehr zu Spontanheilung.“ So dass manche auch glauben, dass Besprechen helfe.
Cremes
Thomas Pfeil: „Mit Cremes, die das Immunsystem stimulieren, hat man bisweilen gute Erfahrungen gemacht. Sie sind dann den chirurgischen Therapien überlegen, weil man mit dem Skalpell ja nur das abträgt, was man sieht, aber nicht das, was sich noch unter der Haut befindet.“
Warzenbehandlung mit Homöopathie
Warzen mit Chelidonium-Urtinktur (Schöllkraut) oder Thuja (Lebensbaum)-Urtinktur bestreichen. Auch eine homöopathische Therapie mit Thuja-Globuli (Lebensbaum) ist möglich.
Warzen bei Erwachsenen
Bei Erwachsenen treten meist Feigwarzen (Condylome) auf. Wegen der Ansteckungsgefahr sollten sie schnell behandelt werden. Äußerliche Feigwarzen kann der Betroffene auch selbst behandeln, so Pfeil. Hierzu kann der Arzt entweder eine Lösung oder Creme mit dem Wirkstoff Podophyllotoxin verordnen. Oder er verschreibt eine Creme, die Substanzen wie Grüntee-Extrakt oder Imiquimod enthält.