Jeder hat sie schon einmal gehabt, obwohl sie keiner mag, und manch einer plagt sich noch heute mit ihnen: Warzen. Hervorgerufen werden sie durch die humanen Papillom-Viren, kurz HPV.

Knapp 200 unterschiedliche Warzenviren hat man inzwischen identifiziert und der Einfachheit halber durchnummeriert. Die meisten sind nur lästig, einige aber können Krebserkrankungen hervorrufen, so HPV 16 und 18, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Hiergegen steht inzwischen eine Impfung zur Verfügung.

Leider gibt's keinen Wirkstoff, der die Warzenviren abtöten kann, wie etwa ein Antibiotikum bakterielle Erreger. Da muss die Körperabwehr schon selbst in Schwung kommen. Das klappt beim kindlichen und jugendlichen Organismus relativ rasch, beim Erwachsenen weniger. Mit dem operativen Entfernen ist man eher zurückhaltend. Schon die Betäubung ist vor allem an Händen und Füßen schmerzhaft. Rausschneiden, Auskratzen, Wegbrennen und auch Lasern hinterlassen schmerzhafte Wunden, es verbleiben Narben und nicht selten bilden sich in der abheilenden Wunde die Warzen erneut aus.

Probleme machen Warzen neben dem als unschön empfundenen Aussehen vor allem durch Schmerzen infolge von Druck an der Fußsohle oder durch Rissbildungen. Beides entsteht durch Dickenzunahme, und so ist das Ziel der Behandlung Ausdünnung durch Tinkturen, Vereisen, hornaufweichende Pflaster und mechanisches Abtragen durch Hornhauthobel.

Besonders an Elternabenden beliebtes Thema ist die Ansteckungsgefahr. Als Virus-bedingtes Problem handelt es sich natürlich immer um eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Nun habe ich als Hautarzt in mehr als 20 Jahren so manche warzenübersäte Hand geschüttelt und diverse Fußsohlenwarzen auf ihre Druckschmerzhaftigkeit überprüft, ohne dabei selber Warzen zu entwickeln. Nicht jeder Kontakt ist gleichbedeutend mit der tatsächlichen Entwicklung von Warzen und so ist auch die Infektionsgefahr im Schwimmbad, auf Sportmatten und anderswo doch sehr relativ zu sehen.

Deswegen Kinder monatelang vom geliebten Schwimmen oder anderen Sportarten auszuschließen, sollte besonnen abgewogen werden.