Huckingen. .
Hollywood-Star Sandra Bullock und andere Film- und Fernsehschönheiten schwören darauf. Sie lassen sich im Gesicht akupunktieren, um frischer und jünger auszusehen. Das Nadeln der Falten und Fältchen ist in den USA seit langem „in“, in Deutschland kommt es gerade erst richtig auf - und wird als neue Anti-Aging-Therapie, aber auch als Heilmethode für verschiedene Hautkrankheiten angepriesen. Von Heilpraktikern, aber auch Ärzten.
„Die Kosmetische Akupunktur stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin, ist also ein paar Tausend Jahre alt. Könige und ihre Konkubinen ließen sich einst damit verschönern, man behandelte damit aber auch Warzen, Akne, Neurodermitis oder andere Hautstörungen“, berichtet Heilpraktikerin Susanne Helene Gamers, die die Methode an der Amara-Schule für Naturheilkunde und Heilpraxis erlernt hat.
Was „gefährlich“ aussieht, ist so gut wie gar nicht schmerzhaft. Mehrere ganz dünne Akupunktur-Nädelchen werden in die Falten - etwa die Denkerfalten auf der Stirn, die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, die Nasolabialfalten oder die Lachfältchen am Auge - gestochen und verbleiben dort für rund 20 Minuten.
Der Effekt der „Piekserei“: „Die Elastin- und die Collagen-Produktion wird angeregt. Elastin hält die Haut glatt und geschmeidig, Collagen wirkt wie ein Aufpolsterer für die Haut. Durch das Nadeln wird außerdem die Durchblutung gefördert, der Hautstoffwechsel kommt mehr in Gang“, erläutert Susanne Gamers.
Zu spüren sei das zwar schon nach dem ersten Mal, sichtbare Veränderungen stellten sich aber erst nach der achten bis zehnten Behandlung ein. „Die Falten sind dann deutlich abgemildert“, behauptet die Heilpraktikerin. Nach zehn Terminen, die innerhalb von drei Wochen durchgezogen werden sollten, genüge es, alle vier bis acht Wochen eine Auffrischung vorzunehmen.
Methode hat ihren Preis
Da die Kosmetische Gesichtsakupunktur eine energieausleitende Methode sei, wirke sie nicht nur förderlich auf die Haut, sondern streichele auch die Seele. Susanne Gamers verstärkt die Wirkung des Gesichtsnadelns, indem sie ein bis zwei Stunden für eine Behandlung veranschlagt, eine Körperakupunkturphase (stimuliert werden Energiepunkte, die Haut- und Muskelgewebe positiv beeinflussen) samt Entspannung und eine chinesische Gesichtsmassage vorschaltet. Nach dem Nadeln wird der Kundin oder dem Kunden noch eine Nachruhe „verordnet“.
Keine OP, keine Narben, keine Nebenwirkungen - so wirbt Gamers für die Methode - die allerdings ihren Preis hat: 95 Euro kostet bei ihr eine Sitzung (andere Anbieter nehmen noch mehr), die Krankenkassen erstatten die Kosten nicht. Nur bei der Therapie von Hautkrankheiten springen einige Privatkassen ein.
„Wirkungsvoll behandelt werden können nach gründlicher Anamnese die Hautstörungen Neurodermitis, Akne, Rosacea, Psoriasis und Cellulitis - sowie Ekzeme und Warzen“, meint die Akupunkteurin.
Egal, ob Krankheitstherapie oder Kosmetik - die Gesichtsakupunktur bewirke eines auf jeden Fall. „Man fühlt sich danach wohler in seiner Haut.“