Cambridge. Die Substanz Nicotamid-Ribosid ist in Milch enthalten und sehr nützlich - sie erhöht die Fettverbrennung und stärkt die Ausdauer. Allerdings nur in einer höheren Dosis, als man sie durch ein paar Gläser Milch erreichen könnte. Trotzdem lassen Versuche mit Mäusen die Forscher hoffen.

Ein natürlicher Inhaltsstoff der Milch kurbelt den Stoffwechsel an und schützt gegen Übergewicht. Das hat ein internationales Forscherteam in Versuchen mit Mäusen festgestellt. Erhielten die Mäuse die aus der Milch stammende Substanz Nicotinamid-Ribosid mit ihrem Fressen, nahmen sie trotz fettreicher Diät nicht zu. Sie waren zudem im Laufrad ausdauernder als ihre nicht mit diesem Zusatzstoff gefütterten Artgenossen. Auch der Blutzuckerspiegel und Insulinhaushalt der Mäuse stabilisierte sich.

Die positive Wirkung dieser Substanz macht sich allerdings erst in höheren Dosen als den natürlicherweise in der Milch enthaltenen bemerkbar. Als Nahrungsergänzungsmittel könne das Nicotinamid-Ribosid aber zukünftig durchaus dabei helfen, Stoffwechselkrankheiten zu behandeln, schreiben die Wissenschaftler im Fachmagazin "Cell Metabolism".

Gute Verträglichkeit des Stoffes

Einer der großen Vorteile des Milch-Inhaltsstoffes ist nach Ansicht der Forscher seine gute Verträglichkeit. Das ähnlich, aber schwächer wirkende Niacin, das in einigen Medikamenten gegen erhöhte Blutfettwerte eingesetzt wird, könne starke Rötungen und Hitzewallungen auslösen. Das sei bei Nicotinamid-Ribosid nicht der Fall. Bei den Mäusen erwies sich selbst eine hohe Dosis der Substanz als unschädlich. Ob das Nicotinamid-Ribosid beim Menschen ähnlich effektiv wirkt wie bei den Mäusen, müssen aber erst noch entsprechende Studien zeigen, wie die Forscher betonen.

Entdeckt wurde das Nicotinamid-Ribosid in der Milch erstmals im Jahr 2004. Aufgrund ihrer chemischen Struktur vermutete man damals bereits, dass diese Substanz im Körper Prozesse beeinflussen könnte, die den Stoffwechsel regeln. Dass dies tatsächlich der Fall ist und in welchem Ausmaß dies erfolgt, haben die Forscher nun in ihrer Studie belegt.

Positive Wirkung auch auf Insulin-Stoffwechsel

Die Experimente mit den Mäusen ergaben, dass der Milch-Inhaltsstoff nicht nur Übergewicht verhindert, sondern auch bei Diabetes helfen könnte: Bei den Nagetieren, die mehrere Wochen lang täglich Nicotinamid-Ribosid erhielten, habe sich der Zuckerstoffwechsel deutlich verbessert, sagen die Forscher. Sie benötigten weniger Insulin, um den Blutzucker stabil zu halten. "Das deutet darauf hin, dass das Nicotinamid-Ribosid die Insulin-Empfindlichkeit der Gewebe wieder erhöht hat", schreiben Erstautor Carles Cantó von der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und seine Kollegen.

Leben mit Diabetes

Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago)
Diabetes wird meist durch Zufall entdeckt und ist dann für Betroffene oft ein Schock. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago)
Wenn man einiges beachtet, kann man auch mit einer Diabeteserkrankung ein normales Leben führen. (Foto: imago) © imago
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago)
Ein wichtiger Ansprechpartner ist der Arzt. Betroffene sollten ihm alle Fragen stellen, die sie beschäftigen. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago)
Auch Diabetiker dürfen Sport treiben, denn Bewegung hält den Körper gesund. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago)
Diabetiker müssen nicht, wie oft behauptet, nach einer strengen Diät leben. Sie sollten jedoch Fett meiden und bewusst auf ihre Ernährung achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago)
Allgemein ist gegen ein Glas Wein oder Bier ab und zu nichts einzuwenden, doch Diabetiker sollten auf die Menge achten. Bei zu viel Alkohol droht Unterzuckerung. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago)
Schwangere Diabetikerinnen müssen besonders auf ihre Blutzuckerwerte achten. (Foto: imago) © imago stock&people imago
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago)
Zwar ist das Risiko eine Herz-Kreislauferkrankung oder einen Schlaganfall zu bekommen bei Diabetikern erhöht, doch ist eine Folgeerkrankung keine unausweichliche Konsequenz. (Foto: imago) © imago
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Basierend auf ihren Ergebnissen bezeichnen die Forscher diesen Milch-Inhaltsstoff sogar als Vitamin - also als unverzichtbaren Bestandteil unserer Nahrung. "Das Nicotinamid-Ribosid ist in dem enthalten, was wir alle vom ersten Tag unseres Lebens an als Nahrung aufgenommen haben - der Milch", sagt Studienleiter Johan Auwerx von der École Polytechnique Fédérale. Es sei damit eine für uns natürliche Substanz und trage vermutlich mit vielen weiteren Nahrungssubstanzen dazu bei, unseren Stoffwechsel zu regeln.

Keine Wirkung auf normal ernährte Mäuse

Für ihre Studie hatten die Forscher einer Gruppe von Mäusen über mehrere Wochen lang jeden Tag umgerechnet 400 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht der Substanz mit dem Futter verabreicht. Ein Teil der Mäuse erhielt dabei normales Futter, ein anderer besonders fettreiches. "Das Nicotinamid-Ribosid hatte auf das Körpergewicht der normal ernährten Mäuse keinen Einfluss", berichten Cantó und seine Kollegen.

Die fettreich ernährten Mäuse dagegen nahmen mit dem Nicotinamid-Ribosid deutlich weniger zu als Mäuse aus einer Kontrollgruppe, die diesen Nahrungszusatz nicht erhalten hatten. Als Appetitzügler wirkte der Inhaltsstoff aber nicht: Die Mäuse fraßen sogar eher mehr als diejenigen, die kein Nicotinamid-Ribosid im Futter hatten. Dennoch waren sie schlanker, ihre Blutfettwerte sanken und ihr Sauerstoffverbrauch erhöhte sich - ein Anzeichen für einen erhöhten Stoffwechsel, wie die Forscher erklären. (dapd)

Gesunde Ernährung

1. Vielseitig essen- Was zählt, ist die Menge und die Kombination nährstoffreicher und energiearmer Lebensmittel.
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5.In Fett sind lebensnotwendige Fettsäuren enthalten, aber zu viel kann zu Übergewicht  führen. Gesünder ist es, mit pflanzlichen Ölen und Fetten zu kochen.
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6. Zuviel Zucker und Salz ist ungesund. Zum Würzen kann man beispielsweise auch frische Kräuter benutzen. © imago
7. Pro Tag sollte man rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Am Besten sind Wasser und andere kalorienarme Getränke.
Alkohol sollte nur selten und in kleinen Mengen getrunken werden.
7. Pro Tag sollte man rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Am Besten sind Wasser und andere kalorienarme Getränke. Alkohol sollte nur selten und in kleinen Mengen getrunken werden. © imago stock&people imago
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