Berlin. Chefs und Kollegen fühlen sich oft überfordert, wenn Mitarbeiter von Alkohol oder Drogen abhängig sind. Ein neues Portal im Internet soll darüber informieren, wie eine Sucht erkannt wird und wie mit den Betroffenen umgegangen werden soll.

Eine neue Internetseite informiert über Suchtprobleme am Arbeitsplatz. Das am Donnerstag von der Barmer GEK und der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) gestartete Informationsportal soll die Vorgesetzten, Personalchefs und die Beschäftigten selbst für das Problem sensibilisieren und praktische Orientierungshilfen bieten.

Kollegen und Chefs seien bei Problemen etwa mit Alkohol, Medikamenten oder illegalen Drogen am Arbeitsplatz oft unsicher oder hilflos. "In Zeiten turbulenter Umbrüche in der Arbeitswelt versuchen viele Beschäftigte, Hektik und Stress im Arbeitsleben mit Suchtmitteln zu bewältigen", erklärte Barmer-GEK-Experte Rüdiger Meierjürgen.

Wie eine Sucht erkennen?

Dem müssten die Unternehmen entgegensteuern und betriebliche Suchtprogramme auflegen. Das neue Internetportal befasst sich unter anderem mit der Frage, wie eine angehende Sucht überhaupt erkannt wird und wie mit Betroffenen umgegangen werden soll. Neben Informationen über vorbeugende Maßnahmen liefert die Internetseite www.sucht-am-arbeitsplatz.de Gesprächsleitfäden und stellt Modelle aus der Praxis betrieblicher Suchtprävention vor.

Gleichzeitig wird auf weitere Beratungsangebote und Ansprechpartner verwiesen. DHS-Geschäftsführer Raphael Gaßmann erklärte, in Unternehmen und Verwaltungen seien die Folgen von Suchtmittelkonsum deutlich spürbar. "Unternehmen können und sollten daher bei Gesundheitsproblemen mithelfen." (afp)