Essen. . Wegen der milden Temperaturen beginnt die Heuschnupfen-Zeit früher. Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, warnt davor, eine Pollenallergie zu bagatellisieren. Schon bei ersten Symptomen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Die Nase läuft, die Augen tränen und jucken, und je mehr man reibt, desto schlimmer wird’s. Wer derzeit mit diesen Problemen zu kämpfen hat leidet möglicherweise an Heuschnupfen – wie bereits rund zwölf Millionen Menschen hierzulande.

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB) weist darauf hin, dass die Pollenflugzeit im Laufe der letzen Jahre aufgrund des milden Klimas länger andauert und früher beginnt. Auch dieses Jahr müssen sich Allergiker angesichts des milden Winters und der für diese Jahreszeit recht warmen Temperaturen deutlich früher auf die kleinen Quälgeister einstellen.

Bereits seit Ende Dezember erste Pollen

Laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) war die Luft bereits Ende Dezember mit den ersten Hasel- und Erlenpollen belastet. Jetzt, in ihrer Hauptblühphase, machen sie vielen Menschen zu schaffen. Vor allem aber Birkenpollen sollen in diesem Jahr besonders stark fliegen.

Neben juckenden Augen, einem starken Niesreiz und einer ständig laufenden Nase kann sich der Heuschnupfen auch in Form von Husten, Atembeschwerden, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Haut- oder Magen-Darm-Problemen äußern. Viele vermuten hinter den Symptomen erst einmal eine Erkältung oder tun den Heuschnupfen als Bagatelle ab.

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Davor warnt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe: „Unbehandelt kann Heuschnupfen zu allergischem Asthma führen.“ Denn wenn die entzündete Nasenschleimhaut nicht mehr als Filter und Luftbefeuchter funktioniert, gelangt die Atemluft mit den Pollen ungereinigt in die Bronchien.

Atemnot im schlimmsten Fall

Dort lösen die Pollen eine Überempfindlichkeitsreaktion aus – es kommt zu Hustenanfällen oder im schlimmsten Fall zu Atemnot. „Daher sollten entsprechende Arzneimittel frühzeitig eingesetzt werden“, so Regina Overwiening.

Den meisten Geplagten helfen bereits rezeptfreie Arzneimittel. Antiallergische Präparate können akute Beschwerden deutlich lindern. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt zusätzlich eine Nasendusche. Durch das Spülen mit einer Salz-Lösung wird der Blütenstaub aus der Nase transportiert und die Nasenschleimhaut kann sich erholen.

Frühe Prävention bei ersten Symptomen

Wer bei sich die Heuschnupfen-Symptome zum ersten Mal feststellt, sollte bei einem allergologisch erfahrenen Arzt testen lassen, auf welche Pollenart er allergisch reagiert. Denn die Aussichten, Heuschnupfen unter Kontrolle zu bekommen, sind umso größer, je früher man etwas dagegen tut.