Sprockhövel. . Der erste schöne Frühlingstag. Sonne satt. Aber: Auch die Pollen fliegen schon. Oft reicht das gekippte Fenster und Minuten später trieft die Nase, die Augen sind gerötet und jucken. Im schlimmsten Fall fällt das Atmen schwer.

Der erste schöne Frühlingstag. Sonne satt. Aber: Auch die Pollen fliegen schon. Oft reicht das gekippte Fenster und Minuten später trieft die Nase, die Augen sind gerötet und jucken. Im schlimmsten Fall fällt das Atmen schwer.

Und Schuld daran sind für das Auge kaum sichtbare Blütenpollen, die allergische Reaktionen hervorrufen, also eine unangemessene, überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe. Nicht nur Blütenpollen treiben manche Menschen bis zur Verzweiflung.

Allergische Reaktionen treten auf bei Hausstaub, Schimmelpilzen, Nahrungsmitteln und Tierhaaren. „Allergien nehmen zu und immer mehr Menschen leiden darunter. Diese Zunahme ist statistisch erwiesen“, erklärt die Sprockhöveler Allgemeinmedizinerin Dr. Christel Papendick, die sich auf Asthma, Allergien und Neurodermitis spezialisiert hat. Sie schloss nach ihrer Approbation und Promotion eine Weiterbildung im Bereich Naturheilverfahren und Homöopathie, zusätzlich eine Ausbildung in chinesischer Medizin und Akupunktur ab und erlangte die Zusatzqualifikation des Bereichs Umweltmedizin. Bei Allergien sei auch festzustellen, dass immer öfter ältere Menschen betroffen seien. „Früher waren fast nur Jugendliche betroffen“, berichtet die Ärztin.

Sie macht einen Schlenker zur Neurodermitis und chinesischer Medizin. Hier bestehe durchaus ein Zusammenhang. In der chinesischen Medizin gebe es einen Merksatz: „Hat die Haut was, schau, was der Darm macht!“ Denn die Hautkrankheiten könnten auch auf Nahrungsmittelallergien zurückzuführen sein. „Meist gibt es eine Reaktion auf Grundnahrungsmitte, wie Milch, Eier oder Weizen.“ Christel Papendick nennt Beispiele zu möglichen Behandlungen und Therapien, die Karenz und Desensibilisierung, die nicht nur bei Nahrungsmittelallergien zum Einsatz kämen. Bei der Karenz wird das Nahrungsmittel, auf das der Patient überreagiert, weggelassen. Bei der Desensibilisierung – auch als Hyposensibilisierung oder Allergieimpfung bezeichnet – soll das Immunsystem an die auslösenden Stoffe gewöhnt und der Verlauf der allergischen Erkrankung günstig beeinflusst werden. Vereinfacht ausgedrückt werden hier die Stoffe, auf die das Immunsystem überreagiert, regelmäßig über einen längeren Zeitraum in gelöster Form unter die Haut gespritzt, oft über mehrere Jahre. Städter treffen Pollenallergien besonders hart. „Aus der Umweltmedizin weiß man, dass sich die Schwebstoffe an den Pollen anlagern, sie dadurch toxischer, also giftiger sind und öfter zu allergischen Reaktionen führen können.“