Essen. . Die ersten Pollen fliegen schon seit Ende Dezember, und Experten sagen ein extremes Pollenjahr voraus. Besonders in den “geraden“ Jahren werden vergleichsweise viele Birkenpollen gemessen. Allergiker sollten deshalb rechtzeitig vorbeugen.

Keine guten Nachrichten für Allergiker hat Dr. Rolf-Günther Westhaus, der Sprecher der Apotheker in Essen: "Wir erwarten dieses Jahr hohe Mengen an Birkenpollen." Weniger intensiv soll es in dieser Saison hingegen bei den Gräsern werden.

Und die ersten Haselnuss- und Erlenpollen sind schon Ende Dezember in einigen Gebieten Deutschlands geflogen, meldete die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF).

Professor Dr. med. Karl-Christian Bergmann, ECARF-Experte und Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) erklärt, warum Haselnuss- und Erlenpollen vor allem in Norddeutschland schon etwas früher vorkamen: "Wegen der wärmeren Herbstmonate gab es schon Ende Dezember stellenweise Pollenflug. Die kalten Tage im Februar haben dann zu einer Unterbrechung geführt. Jetzt sind die Haselnuss- und Erlenpollen wieder unterwegs." Ob die Wintermonate kalt waren oder nicht, soll damit nichts zu tun haben.

Birkenpollenflug soll in etwa einer Woche starten

"Die Birkenpollenflug startet in etwa fünf bis sieben Tagen, wenn die Temperatur so bleibt, und endet im Mai", schätzt Bergmann. Eine gute Nachricht gibt es für diejenigen, die auf Gräserpollen allergisch reagieren: "Bei den Gräsern startet die Pollenflugsaison am 25. April und geht bis Anfang September. Die Intensität hat mit den Jahren aber immer etwas weiter abgenommen."

Der Pollenflug von Beifuß und Ambrosia hat sich nach Angaben des Experten mit der Zeit etwas nach hinten verschoben. Von Mitte Juli bis Ende August stehen diese Kräuter in der Hauptblüte.

Alle zwei Jahre fliegen Birkenpollen verstärkt

Warum in jedem zweiten Jahr vor allem der Flug von Birkenpollen stärker ist, dafür gibt es keine eindeutige Erklärung. "Bei der Haselnuss ist das übrigens ähnlich, warum wissen wir nicht", erklärt Bergmann. Apotheker-Sprecher Rolf-Günther Westhaus, vermutet, dass es sich um sogenannte Mastjahre handelt. Die gibt es auch bei Obstbäumen, die in regelmäßigen Abständen einmal mehr Früchte tragen.

Allergiker sollten schon jetzt vorbeugen

Westhaus weiß, dass bei jedem Patienten eine individuelle Beratung wichtig ist, weil bei jedem Patienten eine andere Maßnahme Erfolg versprechen kann. Weiter rät er: "Bei akuten Beschwerden helfen Sprays für die Nase oder Tropfen für die Augen kurzfristig weiter. Bei stärkeren Beschwerden stehen auch Arzneimittel in Tablettenform zur Verfügung."

Wer mehr über Allergien wissen will, dem raten die Apotheker sich beim Deutschen Allergie- und Asthmabund zu informieren. Außerdem informiert der Deutsche Wetterdienst täglich über die aktuelle Pollensituation.