Werdohl. . Beim Sparpaket der Stadt Werdohl soll das meiste Geld über die Erhöhung der Gewerbesteuer hereinkommen. Nach dem Entwurf, den Stadt und Politik am Mittwoch vorstellten, soll sie im kommenden Jahr von jetzt 416 auf 458 % steigen, 2015 noch einmal auf dann 485 %.

Legt man die aktuellen Gewerbesteuer-Sätze der 15 Kommunen im Märkischen Kreis zu Grunde, wäre Werdohl einsamer Spitzenreiter beim Gewerbesteuer-Hebesatz.

Andere Städte in ähnlicher Lage

Für das kommende Jahr ist aber davon auszugehen, dass auch andere Städte und Gemeinden die Gewerbesteuer erhöhen müssen, um mehr Einnahmen zu erzielen. Trotzdem stößt die drastische Anhebung der Gewerbesteuer nicht überall auf Zustimmung. Manfred Beiske, Geschäftsführer des etablierten WK-Warenhauses am Brüninghaus-Platz, sagt: „Ich hoffe, dass die Anhebung keine kontraproduktiven Auswirkungen auf die Ansiedlung neuer Unternehmen in unserer Stadt hat.“

Mit Blick auf das WK-Warenhaus sagt Beiske: „Wir müssen jetzt sehen, wie wir die höhere Gewerbesteuer ab 2013 kompensieren.“ Wenig Begeisterung weckt bei Manfred Beiske auch die für 2014 geplante Einführung von Parkgebühren in der Innenstadt.

„Das ist mir besonders sauer aufgestoßen. Wenn die Parkgebühren 2014 kommen, verlieren wir im Vergleich mit anderen Städten einen Standortvorteil. Das wird uns wehtun.“

Um das Prinzip geht es Malermeister Christian Maus. „Privatleute und Freiberufler zahlen sie nicht. Warum werden Betriebe anders veranlagt“, sagt Maus.

Erhöhung unvermeidlich

Zur bevorstehenden Gewerbesteuer-Erhöhung in Werdohl sagt Maus: „Wenn die Stadt so marode ist, müssen sie die Gewerbesteuer erhöhen. Bei uns im Betrieb wird sich das bemerkbar machen.“ An anderer Stelle, so Maus weiter, sei die Stadt dem Betrieb durchaus auch entgegengekommen. Maus zur Erhöhung: „Dagegen machen kann ich nichts.“