Werdohl. . Noch bevor auch nur eine der 100 Sparideen, mit denen sich der Lenkungsausschuss derzeit befasst, bekannt geworden ist, macht die Verwaltung bereits Vorschläge, wie im Bereich des Jugendamtes gespart werden kann: unter anderem durch das Aus für den Jugendraum Eveking ab Januar 2013.

Das Jugendamt kämpft um seine Eigenständigkeit und muss daher seine Arbeit auf Sparpotenzial abklopfen. Diesen Weg hatte die Gemeindeprüfungsanstalt der Stadt gewiesen. „Oberziel“, so heißt es in einer Vorlage an den Jugendhilfeausschuss, sei daher, „durch mittelfristige Kosteneinsparungen ... die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass die eigenständige Jugendamtsarbeit in Werdohl so lange wie möglich erhalten bleibt“.

Der Politik schlägt die Verwaltung folgende Kürzungen vor:

Schließung des Jugendraumes Eveking zum 1. Januar 2013; nur sechs Kinder und Jugendliche würden hier im Schnitt gezählt. Einspareffekt: Miet- und Nebenkosten belaufen sich auf 800 Euro/Jahr.

Bereits nach den Sommerferien sollen die Öffnungszeiten der Jugendräume Pungelscheid und Ütterlingsen um je einen Öffnungstag pro Woche reduziert werden.

Öffnungszeiten sollen an den erkennbaren Bedarf angepasst werden; das Angebot für Jugendliche reduziert sich dadurch täglich um eine Stunde, das für Kinder wird eine Stunde nach hinten verlegt.

Größere finanzielle Einsparungen seien mit diesen Vorschlägen allein nicht erreichbar.

Weil der Aufgabenbereich des Jugendamtes einen „bemerkenswerten Volumenanteil am Gesamthaushalt“ habe, sei aber „mittelfristig“ davon auszugehen, dass im Rahmen des Haushaltssanierungsplanes in der Jugendarbeit noch Einsparpotenzial bei freiwilligen Leistungen gefunden werde, auch indem frei werdende Stellen nicht nachbesetzt würden.

Um aber auch künftig gute Jugendarbeit gewährleisten zu können, müsse alles getan werden, um das Jugendzentrum zu erhalten. Denn, so der Schluss der Verwaltung: „Es erscheint wenig wahrscheinlich, dass es gelingen wird, Jugendzentrum und Stadtteilarbeit in Jugendräumen auch mit den ab Sommer 2012 vorgesehenen Einschränkungen dauerhaft betreiben zu können.“