Wesel. Der Skate- und Bikepark am Weseler Auesee bekam in der Vorberatung viel Zuspruch. Mitte Dezember entscheidet der Rat über den Bau.
Allzu häufig passiert es nicht, dass bei einer Ausschusssitzung mehr Menschen im Publikum sitzen als Ausschussmitglieder im Saal sind. Bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses war aber genau das der Fall. Denn viele der überwiegend jungen Menschen, die zuletzt in die Planung des neuen Skate- und Bikeparks am Auesee eingebunden waren, wollten nun wissen, wie es um ihr Projekt steht. Dieses war nämlich zur Vorberatung in besagtem Gremium. Und dort erfuhr es breite Zustimmung.
Eine Anlage für verschiedene Sportarten
Die beiden Landschaftsarchitekten, die mit der Planung dieses neuen Sportfeldes betraut sind, erläuterten sehr detailliert, was sie auf Basis der Gespräche mit den zukünftigen Nutzern ausgearbeitet haben: Auf der vorgesehenen Fläche, die zwischen Auesee und Stadion an den Parkplatz grenzt, soll zum einen ein Pumptrack entstehen, eine asphaltierte Wellenlandschaft, die zum Beispiel von Mountainbikes oder Scootern genutzt werden kann. Daneben ist eine Skateanlage mit verschiedenen Höhen und Hindernissen angedacht, die mit dem Skateboard oder Inline-Skates befahren werden kann.
Erschlossen und verbunden wird alles mit einer wassergebundenen Wegedecke, die darüber hinaus barrierefrei ist, sodass die Anlage auch für WCMX-Fahrer (Rollstuhl-Skater) geeignet ist. Besonders charmant: Die Planer haben angekündigt, den typischen Wesel-Esel gestalterisch aufnehmen zu wollen, beispielsweise als Beton-Hindernis zum Überspringen oder als ausgefrästes Element im Metallgeländer.
Hohe Kosten, keine Fördergelder
Diverse Ausschussmitglieder äußerten sich begeistert über die Pläne. So begrüßte zum Beispiel Dieter Skusa (EJW) den inklusiven Charakter der Anlage, die auch für die Special Olympics genutzt werden könnte, sofern es denn mit Wesels Bewerbung für die Olympiade klappt. Marlies Hillefeld (Grüne) animierte die vielen Skater im Publikum, in die Ratssitzung am 12. Dezember zu kommen. Dort werde ihre Unterstützung noch einmal dringend gebraucht, denn dort wird entschieden, ob die Anlage gebaut wird. Und auch Barbara Wagner (Linke) gab zu bedenken: „Ich hoffe, dass der Rat sich nicht von den ganzen traurigen Zahlen, die gerade im Umlauf sind, runterziehen lässt.“
Denn so schön die Anlage auch werden könnte, sie kostet nun mal auch Geld: 475.000 Euro sind für den Bau veranschlagt – und das ohne den kleineren Kinder-Pumptrack, der eben wegen der Kosten vorerst zurückgestellt wurde, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden soll. Denn schon mit den beiden anderen Bahnen übersteigt die Anlage das dafür im Haushalt vorgesehene Budget. Rund 127.000 Euro müssten dafür aus zwei anderen Haushaltspositionen übertragen werden, denn auch Fördermittel gibt es für den Skatepark nicht. Allerdings stehen noch 123.000 Euro für eine Calisthenics-Anlage am Mölderplatz im Haushalt, die derzeit nicht benötigt werden, der Rest könnte aus den „Schülerbeförderungskosten Gymnasien“ gedeckt werden, da das dafür vorgesehene Budget im laufenden Haushaltsjahr nicht in voller Höhe ausgeschöpft wird.