Wesel. Der Skate- und Bike-Park am Auesee nimmt Formen an – zumindest in der Planung. Beim letzten Workshop einigten sich Jugendliche auf einen Entwurf.
Die einen sind eher auf dem Bike zu Hause, die anderen lieben die waghalsigen Sprünge auf dem Skateboard. Ein großer Wunsch aber eint die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich da am Mittwochnachmittag zum dritten Planungsworkshop am geplanten Bauplatz am Auesee trafen. Denn dort, unweit des kleinen Häuschens, eingebettet zwischen Auesee und Auestadion, soll spätestens im kommenden Sommer „ihr“ lang ersehnter Skate- und Bike-Park stehen.
Im Jugendhilfeausschuss am 30. November und dann im Rat am 12. Dezember sollen dafür auch die politischen Weichen gestellt werden. „Wir wollen es da auf den Weg bringen“, blickte der Beigeordnete Rainer Benien schon voraus. „Es wäre schön, wenn da möglichst viele von euch dabei wären.“ Erste Treffen hatte es schon im Mai und Juni gegeben. Auf Basis der im Juni gewählten Vorzugsvariante legten die Planer den finalen Entwurf vor, der die Anregungen und Wünsche der ersten zwei Workshops enthält.
Am Mittwoch aber wurde noch einmal heiß diskutiert mit den beauftragten Planern von Maier Landschaftsarchitektur/Betonlandschaften aus Köln, mit James Dickerson und Peter Diepes. Die stellten ihren Entwurf mit großer Leidenschaft vor, machten Werbung für die so genannte 2:1-Variante, für eine Anlage mit zwei Pumptracks, einem großen und einem kleinen, für die Biker und einem Streetcourt für die Skater.
Doch genau diese Ausrichtung führte noch einmal zu Überlegungen bei den etwas mehr als einem Dutzend Skatern und Bikern beim Ortstermin. „Da haben ja jetzt die Biker im Übergewicht“, fand einer, wobei James Dickerson entgegnete, dass genau das, eben zwei Pumptracks, in den Workshops zuvor gewünscht worden waren. „Da waren viel mehr dafür. Aber bis der Beton fließt, ist alles noch machbar“, so Dickerson.
Skate-Parks in vielen Städten am Niederrhein
Die Firma aus Köln ist Spezialist für Skate- und Bike-Parks, hat unter anderem den in Sonsbeck; Kevelaer und Kamp-Lintfort gebaut - und ist in Moers mittendrin in der Fertigstellung. Der Wunsch nach einem Pumptrack ist indes von Kommune zu Kommune unterschiedlich - mal wünschen die Jugendlichen einen, mal auch nicht. „Das ist aber etwas für die ganze Familie“, findet Peter Diepes. „Da kann man mit dem Rad fahren, mit dem Roller, sogar mit dem Bobbycar.“ Möglicherweise müsse man in Wesel auch noch über einen Container nachdenken, in dem man Utensilien wie Besen lagern kann. Das funktioniere beispielsweise in Kevelaer in Form von Patenschaften bestens.
Letztendlich hatte der Beigeordnete Rainer Benien die zündende Idee - nämlich den Kinder-Pumptrack erst einmal aus der Planung zu streichen und möglicherweise erst in einem zweiten Bauabschnitt dazuzunehmen - dafür den Streetcourt für die Skater zu verlängern. Also auch ein Gleichgewicht zwischen den Bikern und Skatern herzustellen. Damit traf Benien die allgemeine Zustimmung aller Beteiligten - auch der Planer. Was aber an den Gesamtkosten in Höhe von prognostizierten rund 480.000 Euro kaum etwas ändern dürfte. „Da hoffen wir aber noch auf Fördermittel aus dem Leader-Programm“, so Rainer Benien, So oder so hat jetzt die Politik das Sagen - und die Entscheidungsgewalt.