Kamp-Lintfort. Die Werbegemeinschaft verabschiedet sich vom traditionellen Konzept und stellt sich neu auf. Das holt viele interessante Partner mit ins Boot.

Alles auf Anfang: Die Werbegemeinschaft Kamp-Lintfort stellt sich neu auf und setzt auf Emotion: „Von Herzen Kamp-Lintfort“ heißt es jetzt. Und das, was mal die Werbegemeinschaft war, will nun viel mehr sein, eher so etwas wie der Schmelztiegel für alle, die in der und für die Stadt etwas bewegen wollen. Ein Zeichen dafür: Auch der Bürgermeister Christoph Landscheidt ist im Vorstand. Dieser bezeichnete am Freitag bei der Vorstellung des neues Konzepts den Verein als einen „wichtigen Ansprechpartner, eine Achse“.

Geschäftsführerin Bettina Reiner erklärte den Neustart damit, dass es Werbegemeinschaften ringsum schwer hätten. „Uns war klar, dass wir das neu denken müssen. Wir sind so viel mehr als das Stadtfest.“ 127 Mitglieder zählt der Verein mittlerweile – und das sind längst nicht alles Einzelhändler oder Unternehmen.

Starke Partner sind jetzt mit im Boot

Da ist der Laga-Förderverein mit im Boot als starker Player mit 800 Mitgliedern. Die Spiel- und Tieroase Kalisto ist auch „Von Herzen Kamp-Lintfort“, der Asdonkshof bringt sich ein, das St. Bernhard Hospital ist dabei, sogar der Rheinberger Wohnfuchs bat um Aufnahme in den Verein. Um nur einige zu nennen. Das ergibt ein ziemlich breites Netzwerk, mit dem sich gut arbeiten lässt.

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Beispielsweise in Fachgruppen. Als Beispiel nannte Werbefachmann Thomas Scheffler etwa den Bereich Gesundheit, wo sich neben dem Krankenhaus auch Physiotherapeuten, Sanitätshäuser oder Apotheken für eine gemeinsame Sache stark machen können. Viele Unternehmen waren schnell bereit, in den Werbering der Neuzeit einzusteigen. Die Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag von 234 Euro.

Angefangen hat es schon zur Coronazeiten

Das Feilen am Image hat mit dem Logo „Von Herzen Kamp-Lintfort“ schon zu Coronazeiten begonnen und zielte damals noch darauf ab, tatsächlich in erster Linie die Innenstadt zu stärken. Das war durchaus erfolgreich. Nicht zuletzt auch durch die als Geschenk beliebten Wertschecks, die nur bei den teilnehmenden Kamp-Lintforter Unternehmen eingelöst werden können. Das hat laut Andreas Wiesner vom Vorstand einen Betrag umgesetzt, der „fast das Sechsstellige erreicht“.

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Auch die „Familienpost“, seit Jahrzehnten treue Werbe-Begleiterin der Kamp-Lintforter Haushalte, startet durch und stellt sich der Digitalisierung. Auch auf Facebook ist das Blatt nun präsent. Gleichzeitig soll nun mehr Raum für redaktionelle Beiträge über Kamp-Lintfort und seine Bürger entstehen. Die nächste Ausgabe geht am 29. April an den Start. Für die Mitglieder gibt es noch einen regelmäßigen Newsletter. Ob der bald auch Interessierten zur Verfügung gestellt wird, ist noch nicht klar.

Sehr viel Aufmerksamkeit bekommt der neu aufgestellt Verein auch durch die Verlosung von Geschenktüten, die die Mitglieder füllen. Die Klicks auf Facebook gehen in die Tausende.

Einzelhändler in Kamp-Lintfort werden zu Galeristen

Was jetzt konkret ansteht? Kunst und Genuss Anfang Juni. Und noch im Mai wird die Ausstellung des Kinder-Malwettbewerbs anlässlich des Kloster-Jubiläums eröffnet. „Da werden die Einzelhändler zu Galeristen und hängen die Beiträge in ihre Schaufenster“, erklärt Bettina Reiner. 800 Bilder habe sie schon. Das ganze nennt sich dann „Kloster.Kinder.Kunst“, in Anlehnung an den Laga-Dreiklang „Kohle, Kloster, Campus“. Die Händler seien schnell bereit gewesen, ihre Schaufenster umzudekorieren: „Ich brauchte nicht zu betteln“, sagte Bettina Reinert.

Auf das Stadtfest wolle man aber in diesem von den zahlreichen Jubiläums-Veranstaltungen geprägten Jahr verzichten, „Das wäre kontraproduktiv, wenn wir dem Kloster in der Innenstadt etwas entgegensetzen“, so Bettina Reiner. Vielmehr laufe die Maschinerie für 2024 schon auf Hochtouren. Das Stadtfest im nächsten Jahr soll ebenfalls aufpoliert werden. Auch hier wird es einen Dreiklang geben: Herz.Stadt.Fest“ „Das Stadtfest gibt es ja nun schon 36 Jahre in der Form, und wurde ja auch schonmal belächelt“, erinnert Reiner an den kurzfristig abgesagten verkaufsoffenen Sonntag im vergangenen Jahr.

Merchandise-Produkten gehören auch Zur Palette der Neuerungen

Mit reichlich Merchandise-Artikeln von Karten, über Buttons und mehr begleitet „Von Herzen Kamp-Lintfort“ den Neustart. Das beeindruckt anscheinend sogar die Filialisten, die sonst eher zurückhaltend in Sachen Werbegemeinschaft waren. Laut Andras Wiesner sind da in jüngster Zeit einige umgeschwenkt und nun dabei.