Kamp-Lintfort. Die Geschäfte in der Kamp-Lintforter City müssen beim Stadtfest am Sonntag geschlossen bleiben. Grund ist eine Verdi-Klage.

Der am Wochenende beim Stadtfest in Kamp-Lintfort geplante verkaufsoffene Sonntag ist abgesagt. Nachdem die Gewerkschaft Verdi Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht hatte, sah sich die Stadt Kamp-Lintfort angesichts der richterlichen Prüfung auf aussichtslosem Posten. „Das OVG in NRW hat die Hürden für einen verkaufsoffenen Sonntag sehr hoch gelegt. Die können wir hier mit den vorhandenen Mitteln kaum stemmen“, bedauert Kämmerer Martin Notthoff. Um alle diese Bedingungen zu erfüllen, müsse man viel Geld in die Hand nehmen, so der Kämmerer.

Dass die Hürden hoch seien, bestätigt Dominik Kofent, Verdi-Bezirksgeschäftsführer Linker Niederrhein. „Aber es gibt ausreichend Kommunen – auch kleinere – am Niederrhein, die das dennoch planen und durchführen können.“ Unter anderem sei aufgefallen, dass die Entscheidung für den verkaufsoffenen Sonntag nicht per Ratsbeschluss, sondern über einen Dringlichkeitsentscheid gefallen sei. Ein aus der Sicht von Verdi weiterer Verfahrensfehler der Stadt Kamp-Lintfort sei, dass der sogenannte Geltungsbereich der Sonntagsöffnung nicht genau beschrieben wurde.

Unabhängig davon findet das Stadtfest am Wochenende wie geplant statt, aber die Geschäfte können nun nur am Freitag und Samstag und nicht am Sonntag öffnen. Dies sei für den Kamp-Lintforter Einzelhandel, der sich bereits auf diesen Tag vorbereitet hätte, sehr ärgerlich, so Dezernent Notthoff. Auch die Werbegemeinschaft bedauert auf ihrer Facebookseite die Ablehnung des verkaufsoffenen Sonntags.