Kamp-Lintfort. Trotz der enttäuschenden Absage des verkaufsoffenen Samstags feiert Kamp-Lintfort das Stadtfest mit Trödel, Musik und Marktgeschrei.
Die Innenstadt entdecken und erleben, welche Überraschungen sie bereithält, das konnte man von Freitag bis Sonntag. Die Stadt und die Kamp-Lintforter Werbegemeinschaft hatten zum Stadtfest eingeladen. Unterstützt wurden sie dabei von der Sparkasse Duisburg, dem Wellings Parkhotel und weiteren lokalen Sponsoren.
Das dreitätige Stadtfest, das diesmal unter dem jahreszeitenpassenden Motto „Zauberhafter Herbst“ gefeiert wurde, begann zunächst mit einer unerwarteten Botschaft. Wenige Trage vorm Feststart am Freitag wurde verkündet, dass der verkaufsoffene Sonntag entfällt. Grund war, wie berichtet, eine Klage der Gewerkschaft Verdi vor dem Oberverwaltungsgericht Münster. Die Bedingungen für einen verkaufsoffenen Sonntag seien nicht erfüllt, das Stadtfest hätte ein ausgiebiges Programm aufweisen müssen, so die Begründung.
Intensiv geplant
Die Enttäuschung bei der Werbegemeinschaft und Stadt war groß: „Gemeinsam mit der Stadt haben wir den verkaufsoffenen Sonntag intensiv geplant. Händler haben sich vorbereitet, Waren eingekauft und sich Einnahmen nach zwei Corona-Jahren gefreut“, sagte Bettina Reiner von der Werbegemeinschaft Kamp-Lintfort. „Auch als Organisatorin erlebe ich, wie zeitintensiv die Planungen fürs Stadtfest sind. Die Bühne müssen bezahlt, Absperrungen organisiert und Standmieten eingenommen werden.“
Bewusst haben sich die Veranstalter entschieden, die Standmieten klein zu halten – „damit jeder beim Trödel Sachen anbieten kann“, erklärte Reiner. Das taten sie auch, trotz des stürmisch-regnerischen Wetters: Am Samstag waren rund 90 Trödler und 25 Händler beim Stadtfest anzutreffen. Kamp-Lintforter Vereine präsentierten ihre sozialen Projekte.
Besucher trotzen mit Schirmen dem Regen
Darunter war der Mosaik Kultur- und Bildungsverein mit Standort an der Kamperdickstraße. „Wir sind nach zwei Jahren Festpause erneut dabei und viele Leute informieren sich bei uns“, sagte eine Helferin des Vereins, der unter anderem Koch-, Nachhilfe- und Kunstkurse anbietet.
Trotz Regen zum Stadtfest? „Wir sind nicht aus Zucker“, sagte eine Familie mit Regenschirmen lächelnd, die froh war, Bekannte auf dem Fest zu treffen und den Trödelmarkt vor der Haustüre zu erkunden. Wie hunderte weitere Besucher schlenderten sie die Stände entlang, an denen privater Trödel, Schmuck und Kleidung angeboten wurden.
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Auf dem Prinzenplatz war die Geräuschkulisse lauter: Von Freitag bis Sonntag waren die Marktschreier zu Gast. Größen wie Wurst-Achim, Käthe Kabeljau und Milka Maxxx buhlten mit ihren Rufen um die Kundengunst. „Lecker Fisch“, „Milka-Schokolade“ oder „normale oder scharfe Wurst?“ hallte es da über den Platz.
Harmonischer ging es ein paar hundert Meter weiter zu: Die Original Hüttenkracher, Beatles & More, Luke Vito und die Band „Opa kommt“ brachten das Publikum zum Mitsingen – und der Regen wich, ganz zur Freude aller Beteiligten, die sich nicht entmutigen ließen.